notifications
Feldpost (Teil 14)

Willkommen im Bunker: Die letzte Phase der Rekrutenschule

Eliah Brunner, 19, schloss eben die Kantonsschule ab, nun hat für ihn in der Durchdiener-Rekrutenschule ein neuer Lebensabschnitt begonnen. In unserer Serie «Feldpost» schreibt er über seine Erlebnisse. In der vierzehnten Woche erzählt er von Verabschiedungen und einem ärgerlichen Vorfall.

Das Küchenteam vor der Verschiebung.
Bild: zvg

Kein Internet, kein Tageslicht und ein viel zu kleines Schlafzimmer: Willkommen im Bunker! Mit Woche 14 begann die letzte Phase der Rekrutenschule, die Verbandsausbildung (VBA). Die verschiedenen Truppengattungen lernen, miteinander zu arbeiten. Anfang Woche putzten wir die Küche für die Abgabe und mussten teilweise mit zweieinhalb Stunden Schlaf auskommen. Wussten Sie, dass es nirgends so strenge Hygienevorschriften gibt wie in der Armee?

Danach wurde das Chuchiteam in zwei Gruppen aufgeteilt. Die Hälfte ging mit Kompanie 1 mit, die andere Hälfte mit Kompanie 2. Da wir Ende RS an den Aussenstandorten entlassen werden, musste ich mehreren Kameraden Tschüss sagen. Ich wurde schon es bizli traurig, weil wir uns nach 13 gemeinsamen Wochen extrem nahe sind.

Emotional wurde es auch, als unser Leutnant durch den Bunker lief und sich von jedem verabschieden musste. Die Verschiebung war zwar mühsam, aber dafür sieht man wieder einen neuen Ort — man lernt die Schweiz besser kennen!

Am Dienstag musste ich bei der Feldpost einspringen und Frässpäckli ausliefern, weil der Postsoldat verhindert war und ich der einzige andere Soldat mit Feldposterfahrung bin.

Ärger bereitete uns diese Woche ein Vorfall, der irgendwo zwischen lächerlich und anmassend liegt. Soldat H. sollte fehlendes Material bezahlen, das er nie bekommen hat. Wochenlang meldete er diesen Fehler wiederholt bei mehreren Instanzen. Nichts passierte. Auf die Beschwerde, dass dies nicht sein Fehler ist, antwortete die zuständige Person: «30 Franken sind nicht viel, das kann Soldat H. ja bezahlen.»

Eingeschritten ist dann Herr L., unser Leiter Waffenplatzküche. Er ist ein Zivilangestellter und sowas wie der Papi der Küchenmannschaft. Wenn sich jemand mit der Küche anlegt, kommt Herr L. und dann ist Ruhe — wir waren schon mehr als einmal froh um seine Hilfe.

Ende Woche warteten wir dann noch eineinhalb Stunden auf die Entlassung, weil eine Flinte nicht auffindbar war. Sie können sich vorstellen, wie die Stimmung nach dieser anstrengenden Woche war.