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Bundesrat

Bundesrat entspannt in der Heimat

Ferien in der Schweiz: Die Bundesräte zieht es 2017 in den Ferien nicht gross in die Ferne, ausser für ihren "Job" - allen voran den global tätigen Wirtschaftsminister. In den Ferien suchen sechs von sieben Bundesrätinnen und Bundesräten Ruhe und Entspannung.
An Ideen dürfte es nicht mangeln: zum Beispiel Entspannung auf dem See? Die Bundesräte Didier Burkhalter, Johann Schneider-Ammann und Ueli Maurer sowie die diesjährige Bundespräsidentin Doris Leuthard während der Bundesratsreise im Juli 2015 bei einem Bootsausflug auf dem Lago Maggiore. (Archiv)
Bild: KEYSTONE/TI-PRESS/CARLO REGUZZI

Bundespräsidentin Doris Leuthard macht es vor: Sie verbringt nach Angaben ihres Departements ihre ganzen Sommerferien in der Schweiz. Aber Leuthards Ferien werden immer wieder durch Arbeitstermine unterbrochen.

So reist sie zwischen dem 11. und dem 14. Juli nach Afrika. Als Bundespräsidentin muss sie ihre Rede zum Nationalfeiertag für Radio und Fernsehen in den Landessprachen noch rechtzeitig aufnehmen. Auch dafür muss eine Magistratin in ihren Ferien Zeit finden. Vielleicht aber findet Leuthard einige Tage Zeit, um sich vor der Afrika-Reise zu entspannen, denn die letzte Bundesratssitzung war am (heutigen) Mittwoch.

Wirtschaft auf Welttournee

Arbeit unterbricht auch die Ferien ihres Vorgängers im Bundespräsidentenamt, Johann Schneider-Ammann. Zwischen dem 8. und dem 19. Juli reist der Wirtschaftsminister zuerst zu Gesprächen nach Russland, dann nach Indonesien, Saudi-Arabien und in die USA. Die übrigen Tage möchte Schneider-Ammann nach Angaben seines Sprechers in der Schweiz verbringen.

Auch Bundesrätin Simonetta Sommaruga nimmt Arbeit mit in die Ferien. Sie wird sich besonders mit den Flüchtlingen beschäftigen, die im Sommer übers Mittelmeer nach Europa übersetzen. Die Justizministerin werde Ende Juli in Tunis an einem Treffen der Kontaktgruppe der Länder entlang der Migrationsroute über das zentrale Mittelmeer teilnehmen, teilte das Justiz- und Polizeidepartement auf Anfrage mit.

Zu den Ferienplänen schreibt es: "Den Sommer wird Bundesrätin Sommaruga nutzen, um die Schönheit der Natur und der Kultur zu geniessen, in der Schweiz und anderswo."

Aussenministerium im Heimathafen

Aussenminister Didier Burkhalter will seine Ferien in seinem Heimatkanton Neuenburg verbringen, wie sein Sprecher mitteilte. Unterbrochen würden diese durch ein Treffen der OSZE in Wien am 11. Juli und durch ein weiteres der deutschsprachigen Aussenminister am 26. Juli sowie einen Termin am 1. August.

Innenminister Alain Berset will seine Ferien mit seiner Familie verbringen, wie das Innendepartement EDI schreibt. Die Familie Berset verbringt einen Teil ihrer Ferien in der Schweiz und einen im Ausland.

Ab dem 1. August heisst es dann zurück an die Arbeit: Berset wird am Nationalfeiertag in allen Sprachregionen eine Rede halten. Ab dem 2. August wird der Kulturminister am Filmfestival Locarno teilnehmen.

Die Verteidigung in der Toskana

Verteidigungsminister Guy Parmelin wird seine Sommerferien teilweise in der italienischen Toskana verbringen, wie das VBS erklärte. Doch auch Parmelin will die Heimatfront nicht aus dem Blick verlieren und seine Ferien zum Teil in der Schweiz geniessen.

Nicht in die Karten schauen lassen will sich wie stets der Finanzminister: "Bundesrat Ueli Maurer betrachtet seine Ferienpläne als Privatsache und will sich dazu nicht äussern", liess er via das Generalsekretariat des Eidgenössischen Finanzdepartements EFD ausrichten.

Allzu viel Zeit zum Ausspannen dürfte dem Finanzminister nicht bleiben: Im Anschluss an das G20-Finanzministertreffen vom 7. Juli wolle er vom 8. bis 12. Juli mehrere Länder Zentralasiens besuchen. Anlass sei das 25-jährigen Bestehen der gemeinsamen IWF-Stimmrechtsgruppe, erklärte das EFD.

Am Nationalfeiertag in der Heimat

Klar sind auch Maurers Pläne für den 31. Juli und den 1. August: Dann wird er mehrere Reden zum Nationalfeiertag halten, wie einer Liste der Bundeskanzlei im Internet zu entnehmen ist.

An diesen beiden Tagen sind all seine Bundesratskolleginnen und -kollegen im Land anzutreffen und halten Reden. Wie Maurer haben viele davon mehrere Auftritte. Der weit gereiste Wirtschaftsminister Schneider-Ammann und Bundesrat Berset werden dabei die grössten Distanzen zurücklegen für ihr Rede-Programm. (sda)