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Schweiz

Mörder von Vietnamesin aus Gefängnis Lenzburg entlassen

Der Mann, der im Jahr 2009 als Minderjähriger eine 17-jährige Vietnamesin erschlagen hat, ist wieder in Freiheit. Das Bezirksgericht Baden AG begründet die Freilassung mit dem Therapiefortschritt, den der Mann gemacht habe.
Trauerfeier im Jahr 2009 für die getötete Boi in der Pfarrkirche Schwyz. (Archivbild Geri Holdener)

Das teilte das Gericht am Freitag in einem Bulletin mit. In der Begründung spricht man von «erzielten Therapiefortschritten und dem jetzt attestierten nur noch geringen Gefährdungsrisiko gegenüber Dritten».

Vor zwei Jahren sah das noch anders aus. Der damals 23-jährige Killer K. war im Juni 2016 aus der psychiatrischen Klinik in Windisch AG geflüchtet und Tage später in Süddeutschland wieder verhaftet worden.

Die jugendstrafrechtlichen Massnahmen waren bis zum Erreichen des 22. Altersjahres befristet. Deshalb wurde K. im Frühling 2015 auf Antrag der Jugendanwaltschaft in der psychiatrischen Klinik fürsorgerisch untergebracht. Eine Beschwerde des Mörders war damals vom Aargauer Verwaltungsgericht abgewiesen worden.

Das Verwaltungsgericht entschied damals, dass die Voraussetzungen für die fürsorgerische Unterbringung nach wie vor erfüllt seien. Gemäss eines Gutachtens litt der Aargauer an einer schweren psychischen Störung, die mittels intensiver, langfristiger Psychotherapie zu behandeln war.

Die Bluttat ereignete sich im Jahr 2009. K. hatte sich mit der 17-jährigen Schwyzerin Boi im Tessin getroffen, wo er sie mit einem Holzscheit erschlug. Der heute 25-jährige K. wurde darauf zu einem Freiheitsentzug von vier Jahren und zu einer geschlossenen Unterbringung verurteilt. (gh)