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Artenschutz

Berset eröffnet Artenschutzkonferenz

Bundesrat Alain Berset hat am Samstag in Genf die 18. Konferenz zum internationalen Artenschutzübereinkommen (Cites) eröffnet. Zur Erhaltung der Biodiversität auf dem Planeten forderte er klare und rasche Antworten.
Bundesrat Alain Berset hat am Samstag in Genf die 18. Artenschutzkonferenz Cites eröffnet.
Bild: Keystone/SALVATORE DI NOLFI

Berset warnte in seiner Rede vor der Wilderei und dem illegalen Handel mit Tieren und Pflanzen. Um diese zu bekämpfen, sei eine verstärkte nationale und internationale Zusammenarbeit nötig.

Der Vorsteher des Eidgenössischen Departements des Innern (EDI) plädierte auch für eine verschärfte Rechtsprechung. Er verwies auf die vom Bundesrat am vergangenen Mittwoch vorgeschlagene Gesetzesänderung, gemäss der der illegale Handel mit geschützten Tier- und Pflanzenarten härter bestraft werden soll.

Eine Konvention über den internationalen Handel wie die Cites sei absolut notwendig. Allerdings bestehe über das Abkommen hinaus das Risiko, dass zahlreiche Arten verschwänden. Er sprach damit den Klimawandel und die daraus drohenden Konsequenzen an.

57 Schutzanträge stehen zur Diskussion

Die Cites-Konferenz dauert bis am kommenden 28. August. Vertreten sind in Genf Delegierte aus den 183 Mitgliedstaaten, die über internationale Handelsbeschränkungen oder -verbote für bedrohte Tiere und Pflanzen, darunter 239 Tierarten, beraten. Mit 57 Schutzanträgen und 107 Arbeitsdokumenten handelt es sich um die grösste Konferenz in der Cites-Geschichte.

Schwerpunkte der diesjährigen Konferenz stellen aus der Sicht der Organisation Pro Wildlife widersprüchliche Anträge zur Freigabe beziehungsweise zum Verbot des Elfenbeinhandels dar. Ebenso kontrovers sind Anträge zum Handel mit Nashörnern. Ein besserer Schutz wird unter anderem beantragt für Giraffen, Saiga-Antilopen, Mako-Haie oder Geigenrochen.

Als besonderer Schwerpunkt stehen 21 Schutzanträge für mehr als 200 Arten, insbesondere Reptilien und Amphibien, auf der Tagesordnung, die durch den internationalen Heimtierhandel bedroht sind. Cites reguliert den internationalen Handel mit 5800 Tier- und über 30'000 Pflanzenarten und trat 1975 in Kraft. Die Schweiz ist Vertragspartei, Depositarstaat und Sitz des Cites-Sekretariats.

Schweiz mit eigenem Antrag zu Zierfischen

Gemäss dem Verhandlungsmandat, das vergangene Woche vorgestellt wurde, will die Schweiz von den Anträgen zu Reptilien und Amphibien vor allem im Terrarienhandel die meisten unterstützen. Sie verlangt allerdings, dass eine Verbesserung für die betroffenen Arten durch Schutz- und andere Massnahmen in den Ursprungsländern gewährleistet wird.

In einem eigenen Antrag verlangt die Schweiz Aufschluss über den Handel mit Zierfischen aus dem Meer und dessen Auswirkungen auf die Bestände.

Der Pflicht für eine Unbedenklichkeitserklärung und eine Ausfuhrbewilligung durch die Herkunftsländer unterstellen will die Schweiz Rochen, Haie und verschiedene Seegurken. Deren Nutzung sei nicht nachhaltig. Auch verschiedene Hölzer sollen unter diese Vorschriften fallen.

Bei den Pflanzen stimmt die Schweizer Delegation für eine Ausnahme von den Cites-Bestimmungen für fertig abgepackter Produkte aus der Kap-Aloe. Die Kap-Aloe wird in der Kosmetikindustrie in grossen Mengen verwendet. (sda)