Der 3. Oktober erinnert an die deutsche Vereinigung 1990, knapp ein Jahr nach der friedlichen Revolution in der DDR im Herbst 1989. Die Polen hatten in den 80er Jahren mit Protesten das kommunistische Regime überwunden und damit die Wende in Osteuropa eingeleitet.
"Wir werden in unserer Unterstützung für die Ukraine nicht nachlassen" - gemeinsam mit den Partnern in EU und Nato, betonte Baerbock. "Denn wir Deutsche werden nie vergessen, dass wir unser Leben in Freiheit, in einem wiedervereinigten Land im Herzen Europas, auch und gerade unseren Verbündeten und Nachbarn zu verdanken haben."
Deutschland und Polen seien auf ewig miteinander verbunden, sagte Baerbock. "Was wir haben, ist eine Herzensfreundschaft zwischen Millionen von Menschen, eine Freundschaft und Partnerschaft, die stärker ist als politische Meinungsverschiedenheiten." An dieser Freundschaft müsse immer wieder neu gearbeitet werden, "so herausfordernd das auch manchmal sein mag", sagte sie vor dem Hintergrund etwa polnischer Reparationsforderungen in Billionenhöhe.
Seit sieben Monaten erlebe man in Europa "einen Krieg, der mit brutaler Feder ein neues Kapitel unserer Geschichte schreibt", sagte Baerbock. Die Ukrainer kämpften dabei nicht nur um das Überleben ihres Landes, sondern für ein freies Europa. "Gerade jetzt erleben wir, wie eine handlungsfähige Europäische Union eben kein Selbstzweck ist, sondern unsere gemeinsame Lebensversicherung." (sda/dpa)