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Krankheit

Ab November wird in der Schweiz geimpft gegen die Affenpocken 

In vielen europäischen Ländern wird längst gegen die Affenpocken geimpft. Ab kommendem Monat treffen nun auch die ersten Impfdosen in der Schweiz ein. 

In anderen Ländern wird der Impfstoff gegen die Affenpocken schon verimpft.
Bild: Keystone

Die Schweiz kann bald mit dem Impfen gegen die Affenpocken beginnen. Der Bund hat mit der Firma Bavarian Nordic einen entsprechenden Vertrag unterzeichnet. «40’000 Dosen werden eingesetzt, um die Ausbreitung der Affenpocken einzudämmen», heisst es in der Mitteilung des Bundesamts für Gesundheit (BAG). Bereis Anfang November werden die ersten Dosen geliefert, der Rest folgt bis Ende Jahr. Der Lebendimpfstoff, der auf einem abgeschwächten Pockenvirus basiert, «soll in erster Linie bei Personen mit einem erhöhten Risiko zum Einsatz kommen», so das BAG.

Bisher wurden in der Schweiz 521 Fälle von Affenpocken registriert. Betroffen sind fast ausschliesslich Männer. Empfohlen wird die Impfung für Männer, «die Sex mit Männern haben und Trans-Personen mit häufig wechselnden Sexualpartnern», ebenfalls eine Empfehlung gibt es «für Personen, die aus beruflichen Gründen gegenüber Affenpockenviren exponiert sind (medizinisches Personal/Personal von Speziallaboratorien)». Und auch Kontaktpersonen von erkrankten Personen sollten sich impfen lassen.

Hersteller soll bald Gesuch stellen

Die Kosten des Impfstoffs werden vorläufig durch den Bund übernommen, bis die Voraussetzungen geschaffen sind, dass die obligatorische Krankenpflegeversicherung (OKP) die Kosten übernehmen kann. Der Impfstoff wird über den Bund verteilt und von den Kantonen verimpft. Die 40'000 Impfdosen reichen für 20'000 Personen. Die Entscheidung den Impfstoff zu beschaffen, hatte der Bundesrat Ende August gefällt. Gemäss damaliger Mitteilung belaufen sich die Kosten auf rund 8,6 Millionen Franken.

Eine Zulassung für den Impfstoff gibt es nicht. Der Hersteller Bavarian Nordic hat in der Schweiz bisher gar keine solche beantragt: Nach deren Meinung rechnet sich der Aufwand dafür gemessen an der Bestellmenge nicht. Nun wird der Impfstoff ohne Zulassung eingeführt und verabreicht. Dies sei grundsätzlich möglich. In der EU ist der Impfstoff zugelassen. Gemäss Homepage des BAG werde Bavarian Nordic «in den nächsten drei Monaten die Zulassung des Impfstoffs in der Schweiz bei Swissmedic beantragen» .

Gleichzeitig wird die Armee 60’000 Impfdosen und 500 Behandlungen für die Bereitschaft von Einsatzkontingenten beschaffen. Dies darum, weil der Impfstoff auch bei einem Ausbruch anderer Pockenviren eingesetzt werden könne. Die Zahl der wöchentlich neu auftretenden Fälle von Affenpocken nimmt derzeit «sowohl in der Schweiz als auch in Europa ab», so das BAG. In zahlreichen Ländern wird aber auch bereits seit dem Sommer geimpft. (mg)