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Schweiz

23 Minderjährige aus griechischen Lagern kurz vor der Einreise in die Schweiz

Nach monatelangen Verhandlungen wird die Schweiz bald zwei Dutzend unbegleitete minderjährige Migranten aus Lagern auf den griechischen Inseln übernehmen. Sie könnten bereits Ende Woche eingeflogen werden.
Die Situation in den Lagern auf den griechischen Inseln Samos, Leros, Kos, Chios und Lesbos ist prekär. (Keystone)

(gb.) Damit beteiligt sich auch die Schweiz an der von der EU koordinierten und organisierten Aktion. Wie die Deutsche Presse-Agentur am Montag meldet, sollen am Samstag knapp zwei Dutzend Minderjährige aus Griechenland in die Schweiz ausgeflogen werden. Der Termin sei auf bilateraler Ebene zwischen Athen, London und Bern vereinbart worden.

Auf Anfrage von CH Media teilt das Staatssekretariat für Migration (SEM) in Bern mit, es habe der Aufnahme von 23 unbegleiteten Minderjährigen bereits zugestimmt. Diese waren in griechischen Migrantenlagern gestrandet. Bereits vor drei Wochen bestätigte das SEM entsprechende Pläne, sprach aber noch von 22 unbegleiteten Minderjährigen mit familiären Verbindungen in die Schweiz. Den Termin vom Samstag zum Flug in die Schweiz bestätigt das SEM auf Anfrage jedoch nicht. Die Ankunft der Minderjährigen werde aber «bald erwartet». Bereits früher hatte das SEM von einer Ankunft Mitte Mai gesprochen.

Deutschland, Luxemburg und England gehen voran

Am Montag sind 50 Migranten aus den Flüchtlingslagern in der griechischen Ägäis nach London geflogen worden, davon 16 Minderjährige. Luxemburg und Deutschland hatten bereits Mitte April zwölf beziehungsweise 47 unbegleitete Minderjährige aufgenommen.

In den Lagern der Inseln im Osten der Ägäis harren zurzeit knapp 38'000 Menschen aus. Mehr als ein Drittel sind nach Angaben des UN-Flüchtlingshilfswerks (UNHCR) Minderjährige. Der Plan der EU sieht vor, dass rund 1600 jugendliche Migranten aus Griechenland in andere Staaten gebracht werden. Gut 90 Prozent der Minderjährigen sind Jungen. Obwohl Dublin-Überstellungen aufgrund des Coronavirus derzeit europaweit ausgesetzt seien, dürften die Minderjährigen unter Einhaltung der Hygienevorgaben umgehend einreisen.