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Schweiz [News Service]

Zürcher Clubkommission: «Ohne Unterstützung müssen 50 Prozent der Clubs die Türen dicht machen»

Die Bar & Club Kommission Zürich fordert von der Politik finanzielle Unterstützung, um die Unternehmen vor der Schliessung zu bewahren. Die Kommission besteht darauf, dass die Clubs weiterhin geöffnet bleiben.
Die Zürcher Bar- und Clubkommission sorgt sich um das finanzielle Überleben ihrer Mitglieder. (Symbolbild) (Keystone)

(dpo) Auch wenn seit dem 6. Juni Clubs und Bars ihre Türen geöffnet haben, leiden weiterhin viele Betriebe. Zurzeit könnten die Veranstaltungen die Fixkosten nicht decken, sagte der Geschäftsführer der Zürcher Clubkommission, Alexander Bücheli, am Freitag vor den Medien. Gemäss seinen Angaben haben bereits 24 Prozent der Zürcher Betriebe Personal entlassen. Der geschätzte Verlust der Bars und Clubs belaufe sich seit März auf 21 Millionen Franken. «Ohne Unterstützung werden 50 Prozent der Clubs ihre Türen dicht machen müssen», prophezeit Bücheli. Es brauche deshalb auf nationaler Ebene einen Ausbau der Unterstützung für Kulturbetriebe.

Clubs und Bars sind seit der Lockerung der Schutzmassnahmen verschiedentlich in die Kritik geraten, weil verschiedene Fälle von sogenannten «Superspreadern» aufgetaucht sind. In Zürich wurde beispielsweise ein Superspreader-Event im Club Flamingo bekannt, wo sechs Gäste am 21. Juni positiv auf das Coronavirus getestet wurden.

Schliessung der Clubs würde zu mehr Privatfeiern führen

Trotz diverser Ansteckungsfälle im Nachtleben will die Bar und Club Kommission Zürich aber, dass die Nachtclubs geöffnet bleiben. «Auch wir machen uns Sorgen um Neuansteckungen, aber man muss alles in Relation sehen», so Bücheli. Demnach seien bisher nur ein Prozent der Zürcher Clubs von positiven Covid-Fällen betroffen gewesen. Hingegen würde bei einer Schliessung private Feiern und somit Lärmklagen zunehmen. Viel sinnvoller sei es, wenn das Bedürfnis der Menschen nach Kultur an kontrollierten Orten befriedigt werde, sagte Bücheli weiter.

Der Geschäftsführer der Zürcher Clubkommission richtete aber auch einen Appell an die Gäste. Wenn sie von einem Contact-Tracing-Team kontaktiert werden, sollten sie mit diesen kooperieren.