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Schweiz

Zehn Millionen Franken sollen Schweizer Winzern durch die Krise helfen

Die Krise der Gastrobranche macht auch den Weinproduzenten zu schaffen. Das Geschäft läuft aber schon seit dem letzten Jahr nicht mehr gut. Nun erhalten die Winzer Unterstützung vom Bund.
2018 wurde viel geerntet, 2020 wenig verkauft: Der Schweizer Weinmarkt ist aus dem Lot geraten. (Keystone)

(wap) Weil der Absatz in Bars und Restaurants zusammengebrochen ist, dürfen die Produzenten hochwertige Weine mit kontrollierten Herkunftsbezeichnungen deklassieren: Sie können dann als Tafelwein in die Nahrungsmittelindustrie verkauft werden. Diese Massnahme hat der Bundesrat am Mittwoch beschlossen.

Um den Schaden aufzufangen, zahlt der Bund den Produzenten pro Liter deklassierten AOC-Wein einen Beitrag von bis zu zwei Franken. Insgesamt sollen so 10 Millionen Franken an die Weinproduzenten fliessen. Das Geld wird unter den Kantonen proportional zur Rebfläche aufgeteilt. Ist es aufgebraucht, können die Kantone die Massnahme auf eigene Kosten weiterführen. Weiter werden die Höchsterträge für AOC-Weine gesenkt, auf 1,2 Kilogramm pro Quadratmeter für Weisswein und 1 Kilo pro Quadratmeter für Rotwein.

Wegen der Coronakrise sei der Weinabsatz nicht nur in der Schweiz, sondern in ganz Europa eingebrochen, heisst es in der Mitteilung des Bundesrates. Der Schweizer Markt sei aber schon vor der Pandemie in einer schwierigen Lage gewesen. Nach der ertragreichen Ernte 2018 verzeichnete man schon Ende 2019 sehr hohe Lagerbestände. Der Konsum von Schweizer Wein sei 2019 zwar gestiegen, das habe aber nicht ausgereicht, um den Markt ins Gleichgewicht zu bringen.