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Landschaftsschutz

Umstrittenes Bauprojekt im Weltkulturerbe

Natur- und Heimatschützer wehren sich gegen ein geplantes Bauprojekt in den Waadtländer Weinbergen. Promotoren wollen im Weinbaugebiet Dézaley inmitten des Unesco-Weltkulturerbes Lavaux Luxuswohnungen bauen.
In der Nähe der Rebberge im Lavaux am Genfersee bei Dézaley sollen Luxuswohnungen entstehen. (Archivbild)
Bild: Keystone/ALESSANDRO DELLA BELLA

Für den von Franz Weber gegründeten Verein Sauver Lavaux und die Organisation Helvetia Nostra ist das ein Affront, wie sie in einem am Mittwoch veröffentlichten Communiqué schreiben. Zusammen wollen sie den Kampf gegen das Bauvorhaben falls notwendig bis zum Bundesgericht fortsetzen.

Das Projekt werde von seinen Projektträgern, der Erbengemeinschaft Testuz und der Immobiliengruppe Orlatti, als "einfache Umstrukturierung eines Winzerstandorts" dargestellt. Die Realität sehe aber anders aus, kritisieren die Organisationen.

Volkswille in Frage gestellt

Landwirtschaftliche Gebäude müssten den geplanten Luxuswohnungen weichen. Sie sprechen von einer "unverhältnismässigen, spekulativen Immobilienentwicklung, die das das einzigartige Weinbaugebiet" bedrohe. Mit dem Bauprojekt werde der Unesco-Schutz des gesamten Lavaux-Gebiets und der seit Jahren eindeutig ausgedrückte Wille des Volkes direkt in Frage gestellt.

Die Gegner des Bauvorhabens haben vor der Gemeinde Puidoux ihre Argumente vorgebracht. In ihren Augen verstösst das Projekt gegen das Gesetz zum Schutz des Lavaux, die kommunalen Vorschriften der Baupolizei und das kantonalen Gesetzes über den Natur- und Heimatschutz.

Auch die Gemeinde Puidoux kritisieren die Naturschützer scharf. Die Gemeinde gebe an, sie sei sich "der Sensibilität des Ortes" bewusst, verstecke sich aber hinter einem Quartierplan, um die Genehmigung des Projekts zu rechtfertigen. (sda)