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Umwelt

Schweizer glauben nicht an Rettung der Erde

Weniger als ein Drittel (31 Prozent) der Schweizer glaubt, dass noch genügend Zeit bleibt, um "den Planeten zu retten". Das hat eine am Donnerstag veröffentlichte Umfrage der Westschweizer Zeitung "Le Temps" ergeben.
Nur wenige Schweizer glauben, dass eine Senkung des CO2-Austosses und des Energieverbrauchs vereinbar mit dem Streben nach Wirtschaftswachstum ist. (Symbolbild)
Bild: Keystone/EPA CTK/LIBOR ZAVORAL

Mehr als die Hälfte der Bevölkerung (53 Prozent) befürchtet, dass es wahrscheinlich schon zu spät ist. 8 Prozent sind der Ansicht, dass es sicher zu spät ist. Ebenso viele beantworteten die Frage nicht.

Viel optimistischer beurteilen die Meinungsführer der Gesellschaft die Situation. 55 Prozent von ihnen sind der Meinung, dass noch genügend Zeit bleibt, um die Erde zu retten. 37 Prozent finden, dass es wahrscheinlich schon zu spät ist. 3 Prozent fürchten, dass die Zeit abgelaufen ist. 5 Prozent gaben keine Antwort.

"Le Temps" führt anlässlich des "Forum des 100", einem Anlass mit "100 wichtigsten Persönlichkeiten" der Romandie, jedes Jahr eine Umfrage bei der Bevölkerung und sogenannten Meinungsführern durch. Für die diesjährige Umfrage zum Thema Umwelt wurden im März repräsentativ für die Bevölkerung rund 530 Romands, 520 Deutschschweizer und rund 200 Tessiner sowie rund 400 Meinungsmacher aus allen Sprachregionen befragt.

"Politiker tun zu wenig"

Eine grosse Mehrheit der Bevölkerung (73 Prozent) und der Opinion-Leader (69 Prozent) ist der Meinung, dass die Schweizer Politiker nicht genug für das Klima tun. Nur 4 Prozent der Leader und 7 Prozent der Bevölkerung finden, dass eine Senkung des CO"-Austosses und des Energieverbrauchs vereinbar mit dem Streben nach Wirtschaftswachstum ist. 2007 nahm noch eine Mehrheit beider Gruppen an dass dies möglich sei.

Die Umwelt wird gemäss der Umfrage im Herbst ein wichtiges Wahlthema sein. Sowohl die Meinungsführer (81 Prozent) als auch die Bevölkerung (74 Prozent) denken, dass die ökologische Position der Kandidaten wichtig sein wird. Etwa ein Drittel der Befragten in beiden Gruppen findet sogar, dass diese Haltung sehr wichtig sein wird. (sda)