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Schweiz [News Service]

Nach Vorwürfen: Dübendorfer Stadtrat entzieht SVP-Sozialvorsteherin Dossier

Im Rahmen einer externen Untersuchung gegen das Sozialamt der Zürcher Gemeinde Dübendorf entzieht die Stadtregierung der SVP-Sozialvorsteherin das Dossier.
Die Dübendorfer Stadtregierung entzieht im Rahmen einer externen Untersuchung der SVP-Sozialvorsteherin Jacqueline Hofer das Dossier. 
(Keystone)

(dpo) Die Regierung der Stadt Dübendorf hat entschieden, die Zuständigkeit für den Bereich Sozialhilfe per sofort an das Stadtpräsidium zu übergeben. Der bisherigen Sozialvorsteherin Jacqueline Hofer (SVP) wird das Dossier so lange entzogen, bis die externen Untersuchungen abgeschlossen sind, welche die Stadtregierung Anfang September angekündigt hat, heisst es in einer Mitteilung der Stadt vom Freitag.

In diesem Zusammenhang trenne sich die Stadtregierung zudem per sofort vom Leiter der Abteilung Soziales. Die Trennung erfolgt laut Mitteilung im gegenseitigen Einvernehmen. Details dazu werden keine genannt.

Eine interne Untersuchung habe ergeben, dass die vom Sozialamt Dübendorf angewendeten internen Unterstützungsrichtlinien im Bereich Sozialhilfe «nicht mit den öffentlich publizierten Richtlinien übereinstimmen», heisst es in der Mitteilung. So fehlten auf den Online publizierten «Internen Unterstützungsrichtlinien der Sozialhilfe» auf der Website der Stadt diverse Kapitel vollständig. Die Stadtregierung erachtet laut eigenen Angaben diese Form der «Intransparenz» gegenüber der Öffentlichkeit als «hoch problematisch».

Sozialamt steht nicht zum ersten Mal in Schlagzeilen

Anfang September wurden in Medienberichte Vorwürfe gegen das Dübendorfer Sozialamt publik. Auf dem Sozialamt herrsche eine «toxische Arbeitskultur» und Gespräche mit Sozialhilfebezüger sollen heimlich aufgezeichnet worden sein. Zudem sollen laut den Medienberichten die Mitarbeitenden Sozialhilfebezügerinnen hinter ihren Rücken als «fette Schlampe» oder im Fall einer muslimischen Burka-Trägerin als «Pinguin» bezeichnet haben.

Das Sozialamt von Dübendorf sieht sich indes nicht zum ersten Mal mit Vorwürfen konfrontiert. So wurde bereits vor vier Jahren publik, dass eine Mitarbeiterin des Sozialamts rechtsextreme Posts auf Facebook geteilt hatte.