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Schweiz [News Service]

Nach Club-Vorfällen: Zürich verschärft im Ausgang die Einlassregeln

Nach Superspreader-Events in diversen Clubs erlässt die Regierung des Kantons Zürich schärfere Vorgaben für Bars und Clubs. Ab Freitag müssen IDs und Handynummern der Partygäste kontrolliert werden.
In Zürich kommen Partygäste ab Freitag nur noch mit personalisierten Tickets oder gültigen Personenangaben in Clubs. (Symbolbild: Keystone)

(sku) Im Flamingo-Club in Zürich steckte ein infizierter Partygast am 21. Juni mindestens fünf weitere Partygänger mit dem Coronavirus an. Dabei handelte es sich um den ersten Superspreader-Event der Schweiz. Am Mittwoch kam ein weiterer Fall an die Öffentlichkeit: Im Club Plaza hatte eine infizierte Person mitgefeiert. Auch in Olten und Spreitenbach ist es bereits zu Ansteckungen in Clubs gekommen. Nun hat der Regierungsrat des Kantons Zürich entschieden, vorläufig darauf zu verzichten, die Clubs wieder zu schliessen. Er hat aber die Vorlagen zum Betrieb verschärft, wie Gesundheitsdirektorin Natalie Rickli am Mittwoch an einer Medienkonferenz sagte.

Wie Rickli bereits am Sonntag bekannt gegeben hatte, reichte der Flamingo-Club den Behörden eine unvollständige Liste der Partygäste ein. Anscheinend haben Personen den Club betreten, ohne dass ihre Kontaktdaten richtig hinterlegt hatten. «Das darf nicht passieren», sagte Rickli am Mittwoch. «Es ist kein Verbrechen, jemanden anzustecken. Aber falsche Angaben verhindern, dass wir das Virus eindämmen können.» Deshalb kündigte Rickli eine ab Freitag gültige Allgemeinverfügung an.

Club muss Personendaten kontrollieren

Ab dann werden alle Partygänger Vornamen, Name und Postleitzahl sowie Handynummer und E-Mail hinterlegen müssen. Die Clubs und Bars sind zuständig, die Angaben zu kontrollieren. Dies durch die Kontrolle der ID, Kontrollanrufe aufs Handy oder durch ein elektronisches Ticketing-System mit personalisierten Tickets. Zudem müssen in jedem Club der Betreiber und zusätzliche drei Personen neu durchgehend erreichbar sein und die Besucherdaten innert zwei Stunden übermitteln können. Anhand dieser können betroffene Partygäste im Fall der Fälle kontaktiert und auf weitere Schritte hingewiesen werden.

Laut Natalie Rickli begrüssen die Zürcher Bars und Clubs diese Massnahmen. So auch der Flamingo-Club, der derzeit geschlossen ist. «Wenn der Club die Regeln erfüllen kann, darf er wie alle anderen wieder öffnen», sagte Rickli. Die Gesundheitsdirektion werde morgen im Club vorbeigehen und kontrollieren, ob der Flamingo-Club die Massnahmen einhalten kann.