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Schweiz - Kamerun

Kamerunischer Präsident nicht mehr in Genf

Nach einem turbulenten Aufenthalt hat der kamerunische Präsident Paul Biya am Freitag Genf verlassen. Seine Anwesenheit in einem Genfer Hotel hatte bei der kamerunischen Opposition für Ärger gesorgt. Dutzende demonstrierten vor einer Woche in Genf gegen ihn.
Vor einer Woche demonstrierten rund 250 Personen in Genf gegen den kamerunischen Präsidenten Paul Biya. Dabei kam es zu Scharmützeln zwischen Gegnern und Befürwortern des Staatsoberhaupts des westafrikanischen Landes. Die Sicherheitskräfte setzten Wasserwerfer und Tränengas ein.
Bild: Keystone/MARTIAL TREZZINI

Das Eidgenössische Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA), das diplomatische Kontakte mit Kamerun unterhält, bestätigte die Rückreise des Präsidenten Kameruns. Nach Angaben des Onlineportals tdg.ch startete das Flugzeug des Präsidentenpaares um 12:30 Uhr.

Am vergangenen Samstag hatten rund 250 Personen in der Rhone-Stadt gegen das kamerunische Staatsoberhaupt protestiert. Dabei kam es zu Auseinandersetzungen zwischen Gegnern und Befürwortern des Präsidenten. Die Sicherheitskräfte setzten Wasserwerfer und Tränengas ein. Die Demonstranten prangerten das Regime des 86-Jährigen an.

Journalist attackiert

Wenige Tage zuvor war ein Journalist des Westschweizer Radios und Fernsehens RTS von Sicherheitskräften des kamerunischen Präsidenten attackiert und leicht verletzt worden. Der Journalist hatte über eine Zusammenkunft von kamerunischen Oppositionellen vor dem Hotel Intercontinental in Genf berichtet, wo der 86-jährige Biya logierte.

Die Genfer Justiz verurteilte sechs Bodyguards von Biya nach dem Angriff zu bedingten Freiheitsstrafen in der Höhe von drei bis vier Monaten. Sie waren am Dienstag festgenommen und am Mittwoch wieder auf freien Fuss gesetzt worden.

Polizeipräsenz vor Hotel

Am Freitagnachmittag waren trotz der Abreise Biyas weiterhin Polizisten vor dem Hotel Intercontinental zu sehen. Die Gegner des Präsidenten haben eine weitere Kundgebung für Samstag angekündigt. Für diese Demonstration erteilten die Behörden keine Genehmigung. (sda)