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Unfallstatistik

Jugendgewalt bleibt stabil

855'000 Unfälle haben Berufstätige 2018 in der Schweiz den obligatorischen Versicherungen gemeldet. Das waren 2,7 Prozent mehr als 2017. Wenig Veränderungen gab es auch bei gewaltbedingten Verletzungen, insbesondere bei Jugendlichen: Die Anzahl ist seit 2015 stabil.
855'000 Unfälle haben Berufstätige 2018 in der Schweiz den obligatorischen Versicherungen gemeldet. Ein Drittel waren Freizeitunfälle, zu denen auch gewaltbedingte Verletzungen gehören. Die Zahl der Gewaltfälle ist seit 2015 stabil. (Archivbild, gestellt)
Bild: Keystone/JEAN-CHRISTOPHE BOTT

Allerdings hat die Schwere der Verletzungen durch gewalttätige Auseinandersetzungen zugenommen, wie die neueste Unfallstatistik der Suva-Sammelstelle für die Statistik der Unfallversicherung UVG (SSUV) nachweist. Von 1995 bis 2016 stieg der Mittelwert der Heilungskosten bei Gewaltfällen um 98 Prozent. Bei anderen Freizeitunfällen betrug die Zunahme nur 61 Prozent.

Doch das Schlimmste scheint überstanden: Bis ins Jahr 2008 stieg die Inzidenzrate auf 14 Gewaltfälle je 1000 Personen, was fast dem Dreifachen der Anzahl Fälle im Jahr 1995 entsprach. In den sieben Jahren danach gingen gewaltbedingte Verletzungen um 60 Prozent zurück. Seither blieb diese Rate stabil, sie liegt aber immer noch doppelt so hoch wie vor 22 Jahren. Der Befund gilt bei Männern aller Altersklassen, am deutlichsten aber bei den 15- bis 24-Jährigen.

Ein interessantes Bild zeigt sich bei gewalttätigen Frauen: Hier stieg die Gewaltrate 1995 bis 2008 ebenfalls, wenn auch auf weitaus tieferem Niveau und weniger steil. Bei den Frauen - wiederum am deutlichsten bei den jungen - blieb allerdings die Trendwende aus: Das Niveau hat sich hier gemäss SSUV seit 2008 bei rund drei Fällen je 1000 Personen eingependelt, wobei der zuletzt erfasste Wert (von 2017) mit weniger als 2,5 Fälle je 1000 Personen etwas tiefer liegt.

Mehr Unfälle wegen Wetter und Konjunktur

Die Unfallstatistik des Jahres 2018 ist unspektakulär und Veränderungen gegenüber dem Vorjahr leicht erklärbar: Es ereigneten sich 1,8 Prozent mehr Berufsunfälle, was mit der höheren Anzahl von Arbeitenden korreliert. Freizeitunfälle nahmen um 3,4 Prozent zu, "insbesondere wegen dem schönen Wetter", wie die SSUV schreibt. Unfälle von Stellensuchenden gingen um 6,9 Prozent zurück, was sich auf die rückläufige Arbeitslosenquote zurückführen lässt.

www.unfallstatistik.ch (sda)