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Medien

Journalistenverband kritisiert Tamedia

Der Journalistenverband Impressum kritisiert das Zürcher Medienhaus Tamedia. Ein Jahr nach dem Aus der gedruckten Version der Westschweizer Zeitung "Le Matin" hätten die 41 entlassenen Mitarbeiter weiterhin "keinen ordentlichen Sozialplan".
Ein Leser mit der letzten Ausgabe von "Le Matin". Vor einem Jahr gab Tamedia die Einstellung der gedruckten Version der Zeitung bekannt. (Archivbild)
Bild: Keystone/SALVATORE DI NOLFI

"Wir sind tief enttäuscht über die Härte von Tamedia gegenüber den entlassenen Mitarbeitern von Le Matin", wird Edgar Bloch, Vizepräsident von Impressum, in einem Communiqué vom Freitag zitiert. Der einzige Trost sei, dass bald ein unabhängiges Schiedsgericht über den Sozialplan entschieden werde.

Auch fordert der Verband Tamedia dazu auf, sich konkret für Qualität im Journalismus einzusetzen. Impressum-Präsidentin Franca Siegfried, kritisiert "die Desinvestition von Tamedia vom Journalismus in der ganzen Schweiz".

Tamedia, die Gewerkschaft Syndicom und der Berufsverband Impressum hatten sich Anfang Jahr auf die Modalitäten der Schlichtung in diesem Arbeitskampf geeinigt. Diesen Entscheid fällten die Arbeitnehmervertreter laut Impressum "nur widerwillig" angesichts der "völlig unzureichenden" Vorschläge von Tamedia.

Diesen Standpunkt bestreitet das Medienunternehmen. Tamedia habe einen Sozialplan vorgeschlagen, der über den branchenüblichen Abmachungen liege, sagte der Anwalt der Gruppe im Januar.

Vor genau einem Jahr hatte Tamedia nach monatelangen Gerüchten die Einstellung des Blatts angekündigt. Nach 125 Jahren wurde die Print-Version von "Le Matin" am 21. Juli zum letzten Mal veröffentlicht. Den Titel gibt es nur noch online. (sda)