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Gesundheitswesen

Gesundheitsausgaben steigen etwas langsamer

Die Gesamtausgaben für das Gesundheitswesen steigen weiter: 2017 wurden pro Einwohner im Monat 814 Franken dafür aufgewendet. Das sind 2,6 Prozent mehr als im Jahr davor. Im Fünfjahresvergleich liegt der Anstieg der Gesundheitsausgaben aber leicht unter dem Schnitt.
Die Gesundheitskosten in der Schweiz sind auch 2017 gestiegen - allerdings ein wenig geringer als in den Jahren davor. (Symbolbild)
Bild: Keystone/MARTIAL TREZZINI

In den letzten fünf Jahren stiegen die Kosten durchschnittlich 3,4 Prozent jährlich auf 82,5 Milliarden Franken im Jahr 2017, wie provisorische Zahlen des Bundesamts für Statistik zeigen.

Über ein Viertel der Gesamtkosten wurde für ambulante Behandlungen ausgegeben, nämlich 26,5 Prozent oder 216 Franken pro Einwohner und Monat. Knapp jeder fünfte Franken - 19,3 Prozent oder 157 Franken pro Person - floss in die Langzeitpflege und noch einmal soviel in die stationäre Kurativbehandlung, sprich Spital.

Von den 2,6 Prozent Mehrausgaben in Gesamthöhe von 2,1 Milliarden Franken entfielen 0,7 Milliarden auf Arztpraxen und 0,6 Milliarden auf Spitäler. Sozialmedizinische Einrichtungen und ambulante Leistungserbringer schlugen um je 0,3 Milliarden Franken auf.

Deutlicher wird das Bild im Fünfjahrestrend. Die Erhöhung der Spitalkosten lag mit 3,5 Prozent im Fünfjahresschnitt, der Detailhandel verteuerte sich mit 1,8 Prozent unterdurchschnittlich. Besuche beim Arzt stiegen leicht überdurchschnittlich um 4,3 Prozent.

Therapien kosten überdurchschnittlich mehr

Sehr viel Mehrkosten verursachten "Andere ambulante Leistungsbringer" wie Physiotherapeuten und "Unterstützende Dienstleister" wie Labore und Rettung mit 8, respektive 8,7 Prozent.

Der durchschnittliche Einwohner dürfte den Anstieg der Gesundheitskosten kaum bemerkt haben. Denn von 814 Franken im Monat entfielen auf ihn 233 Franken Direktkosten zusätzlich zu den Versicherungsprämien und Steuern. Das ist nur ein Franken mehr als im Jahr davor.

292 Franken pro Person und Monat übernahm die obligatorische Krankenversicherung, 147 zahlte der Staat. 50 Franken wurden durch Sozialversicherungen wie AHV, IV und den Unfallversicherungen gedeckt, 29 Franken durch andere Träger der sozialen Sicherheit und bedarfsabhängige Sozialleistungen sowie 53 Franken durch Zusatzversicherungen.

Nur die USA geben noch mehr aus

Das Verhältnis der Gesundheitsausgaben zum Bruttoinlandprodukt (BIP) stieg 2017 von 12,2 auf 12,3 Prozent. Von allen OECD-Ländern lag nur in den USA das Verhältnis der Gesundheitsausgaben zum BIP noch höher, nämlich bei 17,2 Prozent. Frankreich auf Platz drei liegt 0,8 Prozentpunkte tiefer als die Schweiz. (sda)