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Schweiz [News Service]

Fachorganisationen gründen neues Netzwerk gegen Menschenhandel

Fünf Schweizer Organisationen gründen eine neue Plattform gegen Menschenhandel. Sie fordern besseren Schutz von Betroffenen und dass der Schutz und die Rechter der Opfer stärker berücksichtigt werden.
Fünf Beratungsstellen für Opfer von Menschenhandel schliessen sich zur Plateforme Traite zusammen und bündeln ihre Kräfte. (Symbolbild) (Keystone)

(sat) Die Beratungsstellen für Opfer von Menschenhandel in der Schweiz stellen fest, dass Betroffene trotz grosser Fortschritte noch immer zu wenig Zugang zu ihren Rechten hätten. Darum haben sich die Fachstelle Frauenhandel und Migration (FIZ), Astrée aus Lausanne und Centre Social Protestante aus Genf sowie die Tessiner Organisation Antenna Mayday zusammengeschlossen und die neue, gemeinsam betriebene Plateforme Traite gegründet. Diese ist am Dienstag in Bern vorgestellt worden.

Wie die fünf Organisationen in einer Mitteilung schreiben, fordert die Plateforme Traite Bund und Kantone dazu auf, Opfer von Menschenhandel in der Schweiz besser zu schützen. Einerseits sei in allen Kantonen zu gewährleisten, dass für die Identifizierung, Beratung und Betreuung mutmasslicher Opfer spezialisierte Organisationen zum frühestmöglichen Zeitpunkt einbezogen werden. Andererseits müssten auch im Ausland ausgebeutete und die Schweiz geflohene Opfer hier Unterstützung und Schutz erhalten. Dies müsse insbesondere auch für Betroffenen in einem Asylverfahren gelten. Und drittens fordert die Plateforme Traite mehr Ressourcen für die Sensibilisierung der Institutionen und Bevölkerung.

Am kommenden Sonntag, 18. Oktober, ist der Europäische Tag gegen Menschenhandel. Die Aktivitäten rund um diesen Tag werden in der Schweiz jeweils von Nichtregierungsorganisationen als auch von Bundes- und Kantonsstellen gemeinsam organisiert. Die Schweiz gilt in diesem Bereich sowohl als Ziel- wie auch als Transitland für Opfer von Menschenhandel.