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Bundesratswahlen

CVP-Ständerat Hegglin will Bundesrat werden

Das Bundesratsrennen um die Nachfolge von Doris Leuthard ist lanciert. Der Zuger CVP-Ständerat und frühere Regierungsrat Peter Hegglin hat seine Kandidatur für die Landesregierung angekündigt. Ins Feld führt er seine Erfahrung und seine Fähigkeiten als Brückenbauer.
Will Nachfolger von Doris Leuthard (CVP) im Bundesrat werden: der Zuger Ständerat Peter Hegglin. (Archivbild)
Bild: KEYSTONE/LUKAS LEHMANN

Er habe die Entscheidung nach reiflicher Überlegung und Besprechung im engeren Familienkreis gefällt, schreibt der 57-Jährige in einer persönlichen Stellungnahme. Er fühle sich bereit, um den Wechsel in das höchste Exekutivamt der Schweiz zu wagen. Über die Kandidatur berichteten auch mehrere Sonntagszeitungen.

Ins Feld führt Hegglin seine 30-jährige Erfahrung in der Exekutive und Legislative auf Gemeinde-, Kantons- und Bundesebene. Er sieht sich als gut vernetzten Brückenbauer, der einen "hohen Beitrag zum Wohlergehen der Schweiz" leisten will. Hegglin hat seinen Entscheid der Zuger CVP mitgeteilt und hofft, dass die Kantonalpartei ihn nominieren wird.

Ausgewiesener Finanzpolitiker

Zur viel diskutierten Frauenfrage sagte er der "NZZ am Sonntag": "Ich würde gern mit einer Frau antreten." Seiner Meinung nach könne man von der CVP jedoch nicht verlangen, dass die Partei ein reines Frauenticket portiere. "Wir hatten zwölf Jahre lang eine äusserst erfolgreiche Frau im Bundesrat."

Hegglin ist seit 2015 Ständerat. Zuvor war der gelernte Landwirt dreizehn Jahre Finanzdirektor des Kantons Zug. Neben der Finanzpolitik liegen ihm laut eigenen Aussagen auch Gesundheits- und volkswirtschaftliche Themen am Herzen. Der in Menzingen wohnhafte Politiker ist verheiratet und hat vier erwachsene Kinder.

Reihe von Absagen

Peter Hegglin ist der erste Kandidat, der ins Rennen um die Nachfolge von Bundesrätin Doris Leuthard steigt. Zuvor gab es innerhalb der CVP eine Reihe von Absagen, darunter Parteipräsident und Nationalrat Gerhard Pfister aus Zug, Nationalrat Martin Candinas und Ständerat Stefan Engler aus Graubünden sowie die Luzerner Nationalrätin Andrea Gmür, die lieber Ständerätin werden will.

Die potentiellen Herausforderer von Hegglin halten sich noch bedeckt. Die oft genannte Favoritin, die Walliser Nationalrätin Viola Amherd, will sich nächste Woche entscheiden. Zuletzt geriet sie jedoch wegen eines hängigen zivilrechtlichen Streits um Mieteinnahmen in die Schlagzeilen.

Ebenfalls im Gespräch ist die Baselbieter Nationalrätin Elisabeth Schneider-Schneiter. Von den fünf CVP-Regierungsrätinnen wurde bislang vor allem die Urnerin Heidi Z'graggen ins Spiel gebracht.

Bei den Männern wird der Solothurner Ständerat Pirmin Bischof als Favorit gehandelt. Mit einer möglichen Kandidatur liebäugelt auch der St. Galler Regierungsrat Benedikt Würth.

Juristen prüfen Dossiers

Die Kantonalparteien müssen die Kandidatinnen und Kandidaten bis am 25. Oktober nominieren und der Findungskommission melden. Eine unabhängige Prüfungskommission unternimmt anschliessend eine vertrauliche Personenüberprüfung.

Die Bundesrats-Ersatzwahlen finden am 5. Dezember statt. Sie werden nötig, weil Doris Leuthard (CVP) und Johann Schneider-Ammann (FDP) auf Ende Jahr vor Ablauf der Amtsperiode zurücktreten. Kronfavoritin bei der FDP ist die St. Galler Ständerätin Karin Keller-Sutter, die ihre Kandidatur am Dienstag bekanntgegeben hatte. (sda)