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Schweiz [News Service]

Coronakrise: AHV und IV kommen mit einem blauem Auge davon

Die Sozialversicherungen dürften die Coronakrise trotz finanzieller Turbulenzen gut verkraften. Das zeigen neue Zahlen des Bundes. Allerdings sind die wirtschaftlichen Unsicherheiten gross.
Der AHV gehen bis 2030 rund 3 Milliarden Franken verloren. (Symbolbild) (Keystone)

(rwa) Die aktuelle Pandemie führt bei der AHV, der IV und der EO zwar zu kurzfristigen Einbussen, die aber langfristig nur geringfügige Konsequenzen haben sollten. Bis 2030 verlieren die drei Versicherungen rund 4 bis 5 Milliarden Franken, wie das Bundesamt für Sozialversicherungen (BSV) am Donnerstag mitteilte. Es berücksichtigt bei seiner Analyse auch die künftigen demografischen Entwicklungen: Einer tieferen Zuwanderung und einer geringeren Zunahme bei den Rentnern.

Für die AHV bedeutet die Coronakrise, dass sich das Umlageergebnis kurzfristig um 1 Milliarde Franken verschlechtert, sich aber 2025 wieder erholt hat. Insgesamt gehen der Versicherung bis 2030 rund 3 Milliarden Franken verloren. Dank der vom Volk angenommenen AHV-Zusatzfinanzierung könnte der Ausgleichsfonds bis 2030 bei 98 Prozent einer Jahresausgabe gehalten werden – statt den prognostizierten 104 Prozent vor der Krise.

Überschüsse wieder ab 2024

Bei der IV resultiert bis 2030 ein Minus von 300 Millionen Franken beim Umlageergebnis. Der Bund geht davon aus, dass die IV weiterhin Überschüsse wird erzielen können, vermutlich aber erst ab 2024. Deshalb wird sie ihre Schulden beim AHV-Fonds weniger stark abbauen können als geplant. Der Bund schätzt die Differenz auf 3,5 Milliarden Franken. In diesen Berechnungen berücksichtigt ist bereits die IV-Revision, die das Parlament in der Sommersession verabschiedet hat.

Keine signifikanten Auswirkungen hat die Coronakrise auf die Erwerbsersatzordnung. Ihr Umlageergebnis verschlechtert sich zwar dieses Jahr um 80 Millionen Franken. Dieses Defizit macht die Versicherung aber bis 2030 wieder wett. Trotz der Krise betragen die flüssigen Mittel im EO-Fonds dann 2,3 Milliarden Franken oder 122 Prozent der Ausgaben. Ein Grund ist auch, dass der Corona-Erwerbsersatz keinen finanziellen Zusammenhang mit der EO hat und ausschliesslich vom Bund finanziert wird.