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Schicksal

Leben mit Diabetes – die Diagnose: Die Geschichte von Irina Trinkler

Irina Trinkler lebt seit zwölf Jahren mit Typ-1-Diabetes. In diesem Text schaut sie zurück auf den Tag der Diagnose.

Irina Trinkler in ihrer Wohnung in Langrickenbach.
Bild: Bild: Manuel Nagel

Ich habe meine Diagnose im Jahr 2010 erhalten. Damals war ich 14 Jahre alt. Ich war ständig müde, trank extrem viel Wasser und musste viel auf die Toilette. Ich wusste aber nicht, weshalb. Deshalb liess ich mich bei einem Arzt durchchecken.

Ich weiss nicht mehr viel von diesem Arztbesuch. Aber was ich noch weiss: Mit dieser Diagnose haben wir nicht gerechnet. Bis zu diesem Zeitpunkt hatte in meiner Familie noch nie jemand Diabetes. Ich kann mich daran erinnern, dass ich nach dem Arztbesuch mit meiner Mutter im Familienvan sass. Sie war recht schockiert. Ich wusste aber nicht wirklich, was los war.

Ich wusste absolut nichts über Diabetes. Ich wusste nicht, was auf mich zukommen wird.

Dann hatte ich den ersten Termin in der Diabetesberatung. Dort wurde mir erklärt, was Diabetes ist und wie es mit mir weitergehen wird. In diesem Moment fand ich das gar nicht so schlimm für mich. Im Gegenteil: Ich fand es recht interessant, ein wenig mit der Spritze herumzuexperimentieren. Und es war cool, das Resultat zu sehen: dass danach die Blutzuckerwerte besser wurden.

Kurz nach der Diagnose gingen wir mit der ganzen Familie in die Ferien, nach Elba. Ich lernte, mit der Krankheit umzugehen. Das war nur möglich dank meiner Mutter, sie ist gelernte Krankenschwester und konnte mich unterstützen.

In der Sek, in der ich damals war, wurde der komplette Jahrgang über die Krankheit informiert. Und darüber, wie man bei einer Unterzuckerung reagieren muss. Bis dorthin war alles eigentlich nicht so schlimm.

Meine besten Freunde fingen an, Gurke und Peperoni an den See mitzunehmen statt Chips oder etwas Süsses.

Eigentlich alles halb so schlimm. Bis man merkt, dass es für immer so sein wird. Dass es nie wieder vorbeigeht.