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Japan

Zeremonie ermittelt Ort für Reisanbau

Mit einer seltenen Zeremonie haben Höflinge am japanischen Kaiserhof den Ort für den Anbau des neuen kaiserlichen Reises ermittelt. Er wird in Kyoto und der Präfektur Tochigi wachsen, wie das Ritual am Montag am Hof in Tokio ergab.
Mit einer seltenen Zeremonie haben am Montag Höflinge am japanischen Kaiserhof den Ort für den Anbau des neuen kaiserlichen Reises ermittelt. Dabei kommen aus Panzern gefährdeter Meeresschildkröten gefertigte Platten zum Einsatz.
Bild: KEYSTONE/AP Imperial Household Agency of Japan

Bei der Zeremonie kommen aus Panzern gefährdeter Meeresschildkröten gefertigte Platten zum Einsatz. Die dünnen Platten werden über einem Feuer erhitzt, bis sich Risse bilden. Aus den Rissen lesen die Zeremonienmeister ab, wo der Reis des neuen Kaisers angebaut werden soll.

Die Zeremonie findet immer nur nach der Thronbesteigung eines neuen Tennos statt. Nach der Abdankung seines Vaters Akihito hatte Naruhito Anfang Mai den Chrysanthemen-Thron bestiegen.

Naruhito war bei dem Ritual nicht anwesend. Er wird den frisch geernteten Reis aber beim kaiserlichen Erntedankfest im November den Shinto-Göttern opfern. Zuletzt wurden Reis-Zeremonie und Erntedankfest 1990 abgehalten, als Akihito Kaiser wurde.

Die Panzer stammen von Meeresschildkröten der rund tausend Kilometer südlich von Tokio gelegenen Pazifik-Inseln Ogasawara. Nach Angaben von Behördenmitarbeitern gehören die Tiere zu einem Schutzprojekt. Nur sehr wenige dürfen für den Verzehr und die Weiterverarbeitung genutzt werden. (sda/afp)