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USA

Zahl der Opfer in Kalifornien steigt auf 50

Die Zahl der Opfer bei den Bränden in Kalifornien ist auf 50 gestiegen. In Nord-Kalifornien seien in dem Ort Paradise weitere sechs Leichen geborgen worden, sagte der Sheriff von Butte County am Dienstagabend.
Ein Frosch aus Metall vor der Ruine eines verbrannten Hauses in Malibu. Bei den Bränden sind mindestens 50 Menschen ums Leben gekommen. (Foto: Reed Saxon/AP)
Bild: KEYSTONE/AP/REED SAXON

Damit sei die Gesamtzahl der bislang entdeckten Toten bei dem "Camp"-Feuer auf 48 gestiegen - mehr als je zuvor durch ein Feuer in Kalifornien seit Beginn der Aufzeichnungen.

Nahe Malibu, wo das "Woolsey"-Feuer wütet, waren bereits zwei Leichen entdeckt worden. Dutzende Menschen wurden weiter vermisst. Beide Feuer waren bisher nur zu je etwa einem Drittel eingedämmt.

Paradise glich unterdessen einer Geisterstadt, wie eine Reporterin der Deutschen Presse-Agentur von vor Ort berichtete. Bewohner wurden noch nicht wieder in den Ort zurückgelassen, während die Such- und Aufräumarbeiten voranschritten.

Der Ort sei massiv zerstört, an vielen Stellen qualme es noch. Die Luft sei komplett verraucht, es rieche beissend, alle Menschen trügen Schutzmasken. Die Schutzunterkünfte rund um den Ort herum seien voller Bedürftiger, massenhaft würden Spenden abgegeben.

Einsatzkräfte gingen davon aus, dass starke Winde und die knochentrockene Landschaft, in die sich die Feuer zunehmend fressen, die Lage verschärfen dürften.

Tödliche Feuersaison

Die leicht entflammbare Vegetation, fehlender Niederschlag und eine geringe Luftfeuchtigkeit seien die "perfekten Zutaten für ein explosives dynamisches Brandwachstum", sagte Chris Anthony von der kalifornischen Brandschutzbehörde der "Los Angeles Times".

Die Kalifornier sollten sich auf eine "lange und potenziell tödliche" Feuersaison einstellen. Es werde schlimmer, als es sich die Bevölkerung jemals habe vorstellen können.

Die Brände, die vorigen Donnerstag im Norden und im Süden des Staates ausgebrochen waren, zerstörten bereits Hunderte Quadratkilometer Wald und Tausende Häuser. Hunderttausende Menschen mussten sich in Sicherheit bringen. Mehrere Tausend Feuerwehrleute waren im Einsatz, um die Flammen zu bekämpfen.

Auch die Villen mehrerer Stars in der hügeligen Gegend um Malibu brannten ab - darunter die Häuser von Moderator Thomas Gottschalk, Popstar Miley Cyrus und Schauspieler Gerard Butler.

Der US-Rapper Kanye West und seine Frau Kim Kardashian hatten Medienberichten zufolge ihr Anwesen in Hidden Hills mit privaten Feuerwehrleuten vor dem "Woolsey"-Feuer schützen können.

Trump dankt Feuerwehrleuten

US-Präsident Donald Trump sprach am Dienstag von verheerenden Bränden, wie es sie noch nicht gegeben habe. "Wir trauern um jene, die ihr Leben verloren haben", sagte er im Weissen Haus in Washington. "Wir beten für die Opfer."

Trump dankte Feuerwehrleuten, Katastrophenschützern und Rettungskräften für ihren Einsatz in Kalifornien. Man werde alles Erdenkliche tun, um die Betroffenen in der Region zu schützen. "Es ist eine sehr schwierige Situation."

Am Wochenende hatte Trump mit einem Kommentar zu den Bränden in Kalifornien Empörung ausgelöst und sich viel Kritik eingehandelt. Er hatte Behörden Versäumnisse und Fehler beim Forstmanagement vorgeworfen und mit dem Entzug von Bundesmitteln gedroht - während die Einsatzkräfte gegen die Flammen kämpften und Bewohner um ihr Leben bangten. (sda/dpa)