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Tschechien

Tschechen nehmen die Maske ab - Festbankett auf Karlsbrücke

Tschechien hat nach mehr als drei Monaten die Mundschutzpflicht fast ganz abgeschafft. Sie gilt seit Mittwoch flächendeckend nur noch in Gesundheits- und Sozialeinrichtungen.
dpatopbilder - Anwohner sitzen zum Essen an einem 500 Meter langen Tisch auf der mittelalterlichen Karlsbrücke, nachdem die Einschränkungen während der Corona-Pandemie gelockert wurden. Foto: Petr David Josek/AP/dpa
Bild: Keystone/AP/Petr David Josek

Die Regierung in Prag begründete die Lockerung mit der stabilen Entwicklung bei den Coronavirus-Fallzahlen. Ausgenommen sind einige Corona-Hotspots im Osten des Landes sowie die Prager U-Bahn. Die Pflicht, selbst im Freien eine Maske zu tragen, war bereits vor mehreren Wochen ausgelaufen. Tschechien war mit der Einführung des Maskenzwangs Mitte März einer der Vorreiter in Europa gewesen.

Bereits am Dienstagabend feierten rund 2000 Menschen auf der historischen Prager Karlsbrücke einen symbolischen Abschied von der Corona-Krise. Sie nahmen an einem Festbankett an einem mehr als 500 Meter langen Tisch teil, zu dem sie selbst Speisen und Getränke mitbrachten. Initiiert wurde die Aktion von dem als exzentrisch geltenden Kaffeehausbesitzer Ondrej Kobza. Der Rückgang des Tourismus habe den positiven Effekt, dass die Stadt wieder den eigenen Einwohnern diene, teilte Prags Oberbürgermeister Zdenek Hrib mit. In der Hauptsaison wäre eine solche Aktion unter normalen Umständen nicht möglich.

Bis Mittwoch meldeten die Behörden des Landes 11954 bestätigte Coronavirus-Infektionen. Es gab 349 Todesfälle in Verbindung mit der Erkrankung. (sda/dpa)