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Tiere

Studie lüftet Geheimnis des "Schattenwolfs"

Die Überreste tatsächlicher Exemplare des "Game of Thrones"-Wolfs haben Hinweise auf eine nur entfernte Verwandtschaft zu heute lebenden Tieren gegeben. Das zeigen Erbgut-Analysen des vor 13'000 Jahren ausgestorbenen Wolfs.
Eine künstlerische Darstellung eines Streits zwischen zwei Wölfen und einem Rudel "Schattenwölfe" um einen Bisonkadaver. Die Tiere waren entgegen bisherigen Vermutungen nicht nahe miteinander verwandt.
Bild: Mauricio Anton / University of California

Canis dirus - der als "Schattenwolf" und Wappentier der Serie "Game of Thrones" berühmt wurde - sei genetisch so verschieden von heutigen Wölfen und Kojoten, dass er sich offenbar nicht mit ihnen fortpflanzen konnte. Das geht aus einer Studie im Wissenschaftsmagazin "Nature" hervor.

Wegen der sehr ähnlichen körperlichen Merkmale zwischen Canis dirus und heute lebenden Tieren wurde bisher davon ausgegangen, dass sie sehr eng miteinander verwandt seien.

Nur entfernte Cousins

Ihr Verbreitungsgebiet in Nordamerika habe sich zwar mindestens 10'000 Jahre lang überschnitten, trotzdem hätten sich keine Hinweise auf Kreuzungen gefunden. "Unsere genetischen Ergebnisse zeigen stattdessen, dass Canis dirus und heute lebende Wölfe sehr entfernte Cousins sind", sagte Kieren Mitchell von der Universität von Adelaide, ein Mitautor der Studie.

Die Abstammungslinie des "Game of Thrones"-Wolfs habe sich vor rund sechs Millionen Jahren abgespalten. Die folgende "reproduktive Isolation" führte nach Vermutung der Forschenden schliesslich am Ende der Eiszeit dazu, dass Canis dirus genetisch schlecht für die neuen Umweltbedingungen gerüstet war und ausstarb.

Ihre Erkenntnisse erlangte das internationale Forscherteam durch die Analyse von teils mehr als 50'000 Jahre alten Überresten der Wölfe, aus denen Erbgut gewonnen und verglichen wurde. (sda/dpa)