notifications
Sammler

Sammler-Rarität kann besichtigt werden

Sammler und Auktionator Peter Rapp besitzt zwei Briefe, die nachweislich auf dem Mond waren. Anlässlich eines Expertentags können die geschichtsträchtigen Raritäten am 20. August in Wil SG besichtigt werden.
Auktionator Peter Rapp ist stolzer Besitzer von zwei Briefen, die nachweislich auf dem Mond waren.
Bild: Auktionshaus Rapp

Nach etlichen Jahren der Recherche und vielen Gesprächen mit Weltraumsammlern sei es ihm gelungen, zwei Briefe zu erwerben, die auf dem Mond waren. "Sie sind nummeriert und von den Astronauten unterschrieben", lässt sich der Inhaber des Auktionshauses Rapp in einer Medienmitteilung zitieren.

Ein Brief wurde anlässlich der zweiten bemannten Mondlandung "Apollo 12" am 19. November 1969 mitgenommen. Beim zweiten handle es sich um einen offiziellen Brief der Mission "Apollo 15". Er sei 1971 von den damaligen Astronauten Scott, Worden und Irwin signiert und von Dave Scott offiziell auf dem Mond abgestempelt worden.

Die Idee dazu stammte von einem deutschen Briefmarkenhändler, der einen Mitarbeiter am Weltraumbahnhof, dem Kennedy Space Center, kannte. Der Briefmarkenhändler schlug den Astronauten vor, dass sie Briefumschläge und Briefmarken zum Mond mitnähmen, um sie später zu verkaufen.

Dass die Astronauten ohne Genehmigung Briefumschläge mit Marken ins All mitnahmen, führte zu einem Skandal, der in die Geschichte einging. Den Astronauten war es gestattet, einige persönliche Gegenstände mitzunehmen, aber sie durften diese nicht als Souvenirs zur persönlichen Bereicherung verkaufen. Der "Briefmarkenskandal" löste eine Diskussion um das Sicherheitskonzept aus und führte dazu, dass die Astronauten von späteren Flügen ausgeschlossen wurden.

Astronomische Preise

Solche Briefe seien historisch extrem interessant und sehr selten, sagt Rapp. Sie würden nicht nur von Philatelisten gesammelt, sondern generell von Menschen, die etwas Besonderes besitzen möchten. Mondbriefe seien weltweit sehr gefragt und erreichten zum Teil an Auktionen astronomische Preise.

Es gebe aber auch nicht beglaubigte Briefe, welche aus philatelistischer und historischer Sicht fragwürdig seien und im Internet relativ günstig angepriesen würden, sagt der Auktionator. (sda)