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Tierversuche

Nein zu patentierten Tieren

Nach jahrelangem Rechtsstreit sind zwei Patente auf gentechnisch veränderte Menschenaffen zurückgenommen worden. Ein Bündnis von Tier- und Umweltschutzorganisationen hatte jahrelang dagegen gekämpft. Auch die Affenforscherin Jane Goodall hatte sich engagiert.
Die Schimpansin Ai aus Kyoto macht Denksport für die Forschung. Ihre künftigen Artgenossen werden wie sie auf natürliche Weise gezeugt und nicht von der Forschung designt. Das Europäische Patentamt hat die Patentierung von gentechnisch veränderten Schimpansen für nicht rechtens erklärt. (Symbolbild)
Bild: Keystone/EPA/KIMIMASA MAYAMA

Die Streichung der Patentansprüche seien ein klares Signal an alle Wissenschaftler, "die zum Leiden fähige Tiere nur als ein Werkzeug der Forschung sehen", sagte Goodall nun.

Nach Beschwerden der Gegner hatte die Technische Beschwerdekammer als gerichtliche Instanz des Europäischen Patentamts (EPA) die Ansprüche auf Schimpansen und andere Tiere als nicht patentfähig beurteilt.

Sie verwies dabei auf eine Regel, nach der Patente auf die genetische Veränderung von Tieren verboten sind, wenn daraus "Leiden dieser Tiere ohne wesentlichen medizinischen Nutzen für den Menschen oder das Tier" resultieren können. Erstmals seien damit Ansprüche auf gentechnisch veränderte Versuchstiere aus ethischen Überlegungen gänzlich zurückgenommen worden, erklärte das Bündnis am Donnerstag.

Bei den beiden Patenten einer US-Firma (EP1456346 und EP1572862) wurden DNA-Stücke von Insekten ins Erbgut von Affen geschleust. Diese Affen können etwa bei der Entwicklung von Krebstherapien genutzt werden. Die Patente beanspruchten auch Mäuse, Ratten, Katzen, Hunde, Rinder, Schweine, Pferde und Schafe als Erfindung. (sda/dpa)