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Deutschland

Mindestens zwei Tote nach Vorfall in Trier

Bei einem Vorfall mit einem Auto in Deutschland sind in der Innenstadt von Trier mindestens zwei Menschen getötet und mehrere verletzt worden. "Es gibt mehrere Tote und eine ganze Reihe Schwer- und Schwerstverletzter", sagte der Sprecher des Präsidiums Trier, Karl-Peter Jochem.
Ein Absperrband der Polizei nahe der Fußgängerzone, in der ein Auto mehrere Menschen erfasst und nach Polizeiangaben mehrere von ihnen tödlich verletzt hat. Foto: Harald Tittel/dpa
Bild: Keystone/dpa/Harald Tittel

Oberbürgermeister Wolfram Leibe sprach im Interview mit dem SWR von einem "Amokfahrer in der Innenstadt". Der Fahrer wurde festgenommen, das Auto sichergestellt. Es handele sich um einen 51 Jahre alten Deutschen aus dem Kreis Trier-Saarburg, teilte die Polizei mit. Der Mann sei mit einem SUV durch eine Fussgängerzone gefahren und habe offenbar "wahllos" Menschen angefahren.

"Was in Trier geschehen ist, ist erschütternd", erklärte Regierungssprecher Steffen Seibert auf Twitter. "Die Gedanken sind bei den Angehörigen der Todesopfer, bei den zahlreichen Verletzten und bei allen, die in diesem Moment im Einsatz sind, um die Betroffenen zu versorgen."

Die Hintergründe, warum der Fahrer in die Fussgängerzone nahe der Porta Nigra fuhr, blieben zunächst unklar. Augenzeugen berichteten, dass Menschen durch die Luft geschleudert worden seien. "Wir sehen solche Bilder im Fernsehen ganz oft und denken das kann bei uns nicht passieren", sagte Leibe. "Jetzt ist es auch in Trier passiert."

Rettungskräfte aus der ganzen Region seien im Einsatz. "Alle sind damit beschäftigt, Verletzte und Schwerstverletzte im Moment in die Krankenhäuser zu bringen", äusserte Leibe. Er sei nach dem Vorfall durch die Innenstadt gelaufen. "Es war einfach nur schrecklich", sagte er und schilderte, wie er einen Turnschuh gesehen habe.

Auch ein Grossaufgebot der Polizei war im Einsatz. Der ADAC schickte Rettungshubschrauber, ein Verletzter wurde nach Wittlich geflogen. Grosse Teile der Innenstadt waren abgesperrt. Nach der Festnahme bestehe keine Gefahr mehr für die Bevölkerung, teilte die Polizei mit.

Für 19.00 Uhr wurde von Stadt, Polizei und Berufsfeuerwehr eine Pressekonferenz im Rathaus angekündigt. Der rheinland-pfälzische Innenminister Roger Lewentz und Ministerpräsidentin Malu Dreyer (beide SPD) sind ebenfalls vor Ort und wollen im Laufe des Abends vor die Presse treten.

Im Februar hatte im nordhessischen Volkmarsen ein 29 Jahre alter Deutscher sein Auto absichtlich in die Menge gesteuert. Dutzende Menschen wurden verletzt. 2019 hatte ein 50-Jähriger in Bottrop in der Neujahrsnacht gezielt Menschen angefahren. Er wurde in die geschlossene Psychiatrie eingewiesen. In Münster war 2018 ein Mann mit seinem Campingbus in eine Gruppe gerast, es gab fünf Tote. Der Täter erschoss sich, die Ermittler gehen von einer psychischen Erkrankung aus. (sda/dpa)