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Artenvielfalt II

Greenpeace fordert Meeres-Schutzzonen

Die maritime Artenvielfalt ist entscheidend im Kampf gegen die Klimakrise. Gleichzeitig sind die Meere und Meerestiere von der Klimakrise massiv betroffen - ein Teufelskreis mit verheerenden Schneeballeffekten.
Meere sind essenziell im Kampf gegen die Klimaerhitzung. Selbst Wale - hier ein Schwertwal - spielen in diesem Zusammenhang eine tragende Rolle. Greenpeace fordert deshalb, dass 30 Prozent der Meere in Schutzzonen umgewandelt werden. (Archivbild)
Bild: Keystone/AP/ELAINE THOMPSON

Dies geht aus dem Report "30x30: In Hot Water: The Climate Crisis And The Urgent Need for Ocean Protection" der Umweltschutzorganisation Greenpeace hervor.

Greenpeace forderte, dass bis zum Jahr 2030 30 Prozent der Meere unter Schutz stehen. Nur so können sich die Meere laut Wissenschaftlern erholen und "ihre wichtige Funktion für den Klimaschutz einhalten".

Das riesige Ökosystem der Meere ist laut dem Report essenziell im Kampf gegen die Klimaerhitzung. Eine wichtige Rolle spielt dabei der sogenannte blaue Kohlenstoff. So bezeichnet man Kohlenstoff, der von Meerestieren und Küstenökosystemen wie Mangrovenwäldern und Seegraswiesen aufgenommen und gebunden wird.

Die Unterwasserwelten speichern mehr als zehn Mal so viel Kohlenstoff wie Ökosysteme am Land. Die Hauptrollen in diesem gigantischen Kohlenstoffkreislauf spielen mikroskopisch kleine Tiere, wie auch uralte Meeresriesen. Aber auch Wale übernehmen eine tragende Rolle im Kohlenstoffkreislauf der Meere.

Ein Drittel Meeressäuger sterben aus

So wichtig die Meere und die Artenvielfalt für den Klimaschutz sind, so sehr bedrohen laut Greenpeace industrielle Aktivitäten gesunde Meere und das Überleben wichtiger Meerestiere. Der Weltbiodiversitätsrat hat vergangenes Jahr aufgezeigt, dass rund ein Drittel aller Meeressäugetiere vom Aussterben bedroht ist.

Zerstörerische Fangmethoden haben dazu geführt, dass die kommerziell genutzten Fischbestände bereits zu 90 Prozent entweder bis an die Grenze ausgenutzt oder überfischt sind. Müll im Meer schadet rund 40 Prozent aller Meereslebewesen. Plastikabfälle töten jedes Jahr rund 100'000 Meeressäugetiere.

Die Klimaerhitzung selbst hat verheerende Auswirkungen auf die Meere. Das Verbrennen fossiler Energien führt zur Erhitzung und Versauerung der Meere. Das bedeutet, dass der PH-Wert des Meerwassers sinkt und das Wasser saurer wird. Die Folgen sind schwerwiegend.

Pegelanstieg macht Millionen obdachlos

Die Klimaerhitzung führt auch zum Anstieg des Meeresspiegels. Im globalen Schnitt stehen die Meere heute 13 bis 20 Zentimeter höher als im Jahr 1900. Dieser Anstieg hat bereits jetzt verheerende Auswirkungen auf Küstengemeinden - und wird sich in Zukunft weiter zuspitzen. So würde gemäss Report beispielsweise in Bangladesch ein Anstieg des Meeresspiegels von einem halben Meter zum Verlust von elf Prozent der gesamten Landmasse führen. 15 Millionen Menschen wären heimatlos.

Um dieser Entwicklung entgegenzuwirken, forderte Greenpeace Meeresschutzgebiete. Diese seien essenziell für ein gesundes Ökosystem Meer, da dort industrielle Aktivitäten verboten sind. Meeresschutzgebiete schonen Lebensräume und Meerestiere, die Arten erholen sich. Greenpeace will, beruhend auf wissenschaftlichen Erkenntnissen und Empfehlungen, dass bis zum Jahr 2030 mindestens 30 Prozent der Weltmeere unter Schutz gestellt werden. (sda/apa)