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Sechseläuten 2018

Für einmal werden Basler in Zürich gefeiert

"Basler Hochkultur & Alltagskunst": Unter diesem Motto präsentiert sich der diesjährige Gastkanton Basel-Stadt am Zürcher Sechseläuten. Es ist nach 1993 sein zweiter Gastauftritt am traditionellen Frühlingsfest.
Der Zug der Zünfte am Zürcher Sechseläuten ist gestartet. Mit dabei sind auch die Vertreter des Gastkantons Basel-Stadt, die durch die Zürcher Innenstadt ziehen.
Bild: KEYSTONE/WALTER BIERI

Die insgesamt 470 Basler sind am Zug der Zünfte durch die Zürcher Innenstadt, der um 15 Uhr startete, aber nicht die einzigen Gäste. Gemäss Gästeliste werden rund 125 Ehrengäste mitmarschieren, darunter die Bundesräte Guy Parmelin und Ignazio Cassis sowie verschiedene Stände-, National- und Regierungsräte.

Aber auch viele bekannte Namen aus Medien, Showbusiness, Sport und Wirtschaft wie DJ Antoine, Sängerin Nubya, FCB-Legende Karl Odermatt, Triathletin Nicola Spirig oder Schauspieler Andrea Zogg werden erwartet.

Dazu kommen die Gesellschaft zur Constaffel und die 25 Zünfte in ihren historischen Kostümen. Rund 3500 Zünfter, 350 Reiter, 28 Musikvereine und zahlreiche Wagen und Kutschen komplettieren den Umzug.

Ausgerechnet am Sechseläuten-Montag machte das schöne Frühlingswetter Pause. Der unsicheren Witterung fiel auch Jean Tinguelys "Klamauk" zum Opfer - das Gefährt konnte nicht am Umzug teilnehmen. Der Gastkanton hatte die 1979 entstandene Maschinenskulptur, die einzige fahrbare Arbeit im Werk des Schweizer Künstlers, als besonderen Höhepunkt im Gepäck.

Mehr oder weniger zuverlässiger Wetterprophet

Um 18 Uhr wird mit dem Verbrennen des 3,4 Meter hohen Bööggs auf dem Sechseläutenplatz dann symbolisch der Winter vertrieben. Der Volksmund sagt, dass je schneller der Kopf des Bööggs explodiert, umso schöner wird der Sommer.

Im vergangenen Jahr erwies sich der Böögg als sehr zuverlässig: Sein Kopf explodierte nach 9 Minuten und 56 Sekunden - und prophezeite damit einen guten Sommer. Und der Schneemann behielt recht: Der Sommer 2017 war der drittwärmste seit Messbeginn im Jahr 1864.

Das Sechseläuten geht zurück auf einen jahrhundertealten Brauch: Wenn im alten Zürich die Abende wieder heller wurden und die Kirchenglocken erstmals wieder um 18 Uhr statt schon um 17 Uhr zum Feierabend läuteten, trafen sich die Jungen auf den Plätzen und zündeten Scheiterhaufen mit Strohmännern an. (sda)