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Comedy

«Fun fatale»: SRF kontert Sexismus-Kritik mit Frauen-Comedy am Sonntagabend

Das Schweizer Fernsehen baut sein Comedy-Angebot aus – und setzt dabei ganz auf Frauen. Der Name der Gastgeberin ist eine Überraschung - und steht für Glamour.
«Fun Fatale»-Gastgeberin Andrea Fischer Schulthess.
Bild: Gian Vaitl / SRF

Das Schweizer Fernsehen erweitert sein Comedy-Angebot: Ab Mai wird neben «Late Night Switzerland» und der «Sendung des Monats» das Stand-up-Format «Fun fatale» ins Sonntagabendprogramm genommen.

Das Alleinstellungsmerkmal der neuen Mixed Show: Ausschliesslich Frauen werden auf der Bühne stehen – von etablierten Künstlerinnen bis zu Newcomerinnen aus dem In- und Ausland. Auch das Produktionsteam wird ausschliesslich aus Frauen bestehen. Regie führt Fabienne Hadorn, aktuell Co-Host der «Sendung des Monats», die von CH Media in einer monatlichen Online-Kolumne begleitet wird.

Gastgeberin wird die im Fernsehen bislang noch unbekannte Kulturmanagerin, Journalistin und Autorin Andrea Fischer Schulthess. Schulthess ist Migründerin des Kindertheaters Minitheater Hannibal und seit Theaterleiterin der Zürcher Kulturbühne Millers, die bekannt ist für ihre glamourösen Drag- und Varieté-Shows mit Kabarettelementen. In der Szene gilt sie als glamouröse Erscheinung. Im Millers sollen die vier Folgen im März auch aufgezeichnet werden. Produziert wird die Show von der Zürcher Produktionsfirma Filmgerberei, die auch «Die Sendung des Monats» und das Vorgängerformat «Deville» verantwortete.

Show ist Ergebnis von Frauenprotesten

Das Konzept der Show ist das Ergebnis eines internen Mediationsverfahrens. 2023 geriet die Comedyabteilung des SRF in die Kritik. 40 Comedy-Frauen hatten in einem offenen Brief dem SRF strukturellen Sexismus vorgeworfen. Die Frauen kritisierten, dass auf die Nachfolge von Dominic Deville mit Stefan Büsser («Late Night Switzerland») und Gabriel Vetter («Die Sendung des Monats») nur Männer berücksichtigt worden waren.

Die nun ausgearbeitete Show, zu der gemäss gut informierter Kreise ursprünglich Patti Basler das Fernsehkonzept geliefert haben soll, habe zum Ziel «die Diversität der Schweizer Comedyszene noch verstärkter im Angebot abzubilden», wie SRF mitteilt. Inhaltlich angelehnt ist sie ans Bühnenformat «Female Trouble» das 2020 im Millers als jährliches Kulturfestival begann. Derzeit befindet sich das Format auf Tournee und wird ab Januar u. a. im Kleintheater Luzern zu sehen sein. Ob eine zweite Staffel ausgestrahlt wird, will das SRF «zu gegebener Zeit» prüfen.

Führt Regie: «Sendung des Monats»-Host Fabienne Hadorn.
Bild: Gian Vaitl / SRF

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