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Fernsehen

Luzerner Tatort: Leiche spielt Nebenrolle

Im Luzerner Tatort "Friss oder stirb" passiert ein Mord - allerdings im Nebenstrang. Die Haupthandlung ist eine aus dem Ruder laufende Geiselnahme. Die dramatisch-witzige neue Folge des Schweizer Tatorts wird am 30. Dezember ausgestrahlt.
Dumm gelaufen: In der Tatort-Folge "Friss oder stirb" vom 30. Dezember werden die Ermittler Reto Flückiger (Stefan Gubser) und Liz Ritschard (Delia Mayer) Opfer einer Geiselnahme. (SRF)
Bild: Keystone/Daniel Winkler

Eine Wirtschaftsprofessorin an der Uni Luzern wird erstochen aufgefunden. Lackspuren an einem vor dem Haus parkierten und beschädigten Auto führen das Ermittlerduo Liz Ritschard (Delia Mayer) und Reto Flückiger (Stefan Gubser) zu Anton Seematter (Roland Koch). Der schwerreiche CEO eines Unternehmens namens Swisscoal ist allerdings gerade in eine Geiselnahme verwickelt, als die Kriminalpolizisten an seiner Tür klingeln.

Merkwürdig vieles geht schief, bis klar wird, dass "Friss oder stirb" kein normaler Krimi ist, sondern eine Mischung aus Sozialdrama, Kammerspiel und Komödie mit Splatterfilmansätzen. Kurz: Ritschard und Flückiger geraten ebenfalls in die Fänge des Geiselnehmers, obwohl dieser weder wirklich böswillig noch wohlüberlegt oder besonders clever handelt.

Der deutsche Arbeitslose Mike Liebknecht (Mi?el Matičević) ist eigentlich ein armer Schlucker mit grossem Herz. Wegen Anton Seematter hat er seinen Job verloren und aus Liebe zu seinem Sohn, für den er Alimente zahlen muss, ist er nun mit einer Pistole in die Schweiz gereist, um sich das fehlende Geld persönlich zu holen. Darüber, wie diese Aktion verlaufen soll, hat er sich allerdings vorgängig keine grossen Gedanken gemacht.

Viel Humor und keine Moral

Für den in Berlin lebenden Schweizer Filmemacher Andreas Senn ist "Friss oder stirb" die erste Arbeit für das Schweizer Fernsehen. Er habe die Story (von Drehbuchautor Jan Cronauer) gemocht, sagte er gemäss Mediendossier.

Dass Liebknecht sein Recht auf Verlässlichkeit und Sicherheit nicht vom Staat, sondern von demjenigen, der ihn wegrationalisiert hat, einfordere, sei ein sehr einfacher, fast schon populistischer Ansatz. "Aber dann dreht sich die Geschichte, Gut und Böse verwischen, Humor und Sarkasmus kommen dazu", sagt er. Botschaft oder Moral dagegen fehlen - "ausser dass am Ende alle alles verlieren, wenn’s hart auf hart kommt". (sda)