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Meistverkaufte Bücher

Kim de l‘Horizon, Capus, Hürlimann: Viele Bücher-Hits wurden auch 2022 in der Schweiz geschrieben

Nach Corona ist die Zahl der verkauften Bücher in der Schweiz 2022 zwar wieder leicht zurückgegangen. Im Hoch bleibt jedoch hiesige Literatur, wie die Liste der meistverkauften Bücher zeigt.

Meistverkaufter hiesiger Autor in der Schweiz: Kim de l'Horizons «Blutbuch» landet in der Hitparade der meistverkauften Bücher 2022 auf Platz 2.
Bild: Keystone

Auf Platz eins steht mit Bonnie Garmus zwar eine US-amerikanische Autorin. Deren im Frühling auf Deutsch erschienener Roman «Eine Frage der Chemie» (Piper Verlag) ging hierzulande im vergangenen Jahr am meisten über die Ladentheke. Doch bereits auf Platz folgt Kim de l'Horizon, der 30-Jährige, der mit seinem Debüt «Blutbuch» 2022 den Deutschen als auch den Schweizer Buchpreis gewonnen hat.

Doch damit nicht genug. In den Top Ten der hierzulande im vergangenen Jahr meistverkauften Hardcover Belletristik folgen sechs weitere Titel von hiesigen Autorinnen und Autoren, wie der Schweizer Buchhändler- und Verlags-Verband (SBVV) am Donnerstag mitteilt:

Platz 4: Alex Capus: «Susanna» (Hanser)

Platz 5: Thomas Hürlimann: «Der Rote Diamant» (S. Fischer)

Platz 6: Christine Brand: «Der Unbekannte» (Blanvalet)

Platz 7: Donna Leon: «Milde Gaben» (Diogenes)

Platz 8: Silvia Götschi: «Tod an der Goldküste» (Emons)

10. Philipp Gurt: «Bündner Abendrot» (Kampa)

Die Bestsellerliste 2022 zeigt laut SBVV: «Heimisches Schaffen ist äusserst beliebt». Auffallend sei «die starke Häufung von Krimis, die weiterhin das beliebteste Genre sind». Zudem verweist der Verband darauf, dass zwei der Bücher aus Schweizer Hand auch in hiesigen Verlagen herausgegeben worden seien.

3,6 Prozent Umsatz verloren

Auch in der Hitparade der in Hardcovern publizierten Sachbüchern sind zwei Schweizer Verlage in den Top Ten vertreten. Dort dominierte im vergangenen Jahr laut SBVV zwar «Das Kind in dir muss Heimat finden» der deutschen Autorin Stefanie Stahl; 2021 war der Titel bereits auf Platz drei klassiert. Doch bereits auf Rang vier folgen mit Tanja Grandits' «Tanja vegetarisch» (AT Verlag) sowie auf Rang acht Nina Kunz mit «Ich denk, ich denk zu viel» zwei Schweizer Autorin (Kein & Aber) mit in Schweizer Verlagen publizierten Sachbüchern. Dritte Schweizer Autorin in den Top Ten ist Franziska Schutzbach mit «Die Erschöpfung der Frauen» (Droemer/Knaur).

Der stationäre Buchhandel und die Onlineshops in der deutschsprachigen Schweiz haben im vergangenen Jahr weniger Umsatz erwirtschaftet als 2021. Konkret gingen die Umsätze um 3,6 Prozent zurück, wie der SBVV am Donnerstag weiter mitteilte. «Die Umsätze liegen aber immer noch über jenen von 2019, dem letzten Jahr vor der Pandemie», schreibt der Verband mit Verweis auf den Branchenmonitor Buch. Diesen erstellt das Marktforschungsinstitut GfK im Auftrag des SBVV.

Kampf gegen tiefe Margen

Wie der Buchhandels- und Verlags-Verband weiter schreibt, sind 2022 zwar auch die Preise für Bücher gestiegen. Konkret betrug die Teuerung über das ganze Jahr betrachtet 0,4 Prozent, im Dezember lag die Preissteigerung gegenüber dem Vorjahresmonat bereits bei 2,2 Prozent. «Das kompensiert zwar noch immer nicht die Inflation, kann aber als positives Zeichen gewertet werden», schreibt dazu der SBVV.

Seit Jahren kämpft der Buchhandel mit tiefen Margen und setzt sich entsprechend für höhere Preise ein. Doch am Ende des für die Branche wichtigen Weihnachtsgeschäfts dürfte die Freude über die Preissteigerung vielerorts dennoch Ernüchterung gewichen sein. Denn laut SBVV sind die Umsätze zum Jahresende in Buchhandlungen als auch online um 9,8 Prozent zurückgegangen gegenüber dem Vorjahreszeitraum. «Das ist für die Branche einschneidend», schreibt der Verband.

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