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Chris von Rohr spricht über seine Mutter

Schon fast eine "Wonderwoman" sei die Mutter von Rockmusiker Chris von Rohr gewesen: Gelassen, mit brillantem Humor und vielseitig engagiert - vor allem auch in der Emanzipationsbewegung. "Das war in den 60ern auch dringend nötig", sagt ihr Sohn heute.
Bild: KEYSTONE/WALTER BIERI

Ihr Engagement habe ihr den Spitznamen "Queen von Solothurn" eingetragen Sie sei auch immer da gewesen, wenn ihre Kinder sie brauchten. Eine seiner Lieblingserinnerungen sei, wie sie sich um ihn kümmerte, als er mal krank war, sagte von Rohr gegenüber der "Schweiz am Wochenende". "Ich bedaure sehr, dass meine Tochter und meine jetzige Partnerin sie nicht mehr kennen lernen durften."

Sie stand dem Rockmusiker in der Kindheit auch mit guten Ratschlägen zur Seite: "Lass dich nicht in die Niederungen der Neider, Schlechtredner und Pessimisten runterziehen", soll sie gesagt haben. "Das bringt dich nicht weiter. Gross denken, Sohn!"

"Zähmung missglückt"

Dabei war aber nicht immer alles eitel Sonnenschein im Hause von Rohr: Am meisten habe ihr Sohn sie wohl enttäuscht, als er ihr mit 18 Jahren eröffnete, er wolle sofort in eine Kommune ziehen und nur noch auf Musik setzen. "Zähmung missglückt", konstatiert Chris von Rohr. "Aber es war umgekehrt auch nicht erfreulich gewesen, ohne Mutterbrust aufgezogen (Nestlé-Pulver war gerade voll im Trend) und mit 14 Jahren in ein fernes Internat verfrachtet zu werden."

Aber es kam glücklicherweise doch noch zum Happy End - nicht nur weil von Rohr tatsächlich erfolgreicher Rocker geworden ist: "Später konnten wir beide zum Glück darüber lachen und fanden, alles sei doch gut gekommen." (sda)