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Junge Philharmonie Zentralschweiz

Junges Musikschaffen mit spürbarer Lust zur Magie im KKL Luzern

Am Montagabend überzeugte die Junge Philharmonie Zentralschweiz zusammen mit dem Sinfonieorchester der Fachhochschule Nordwestschweiz mit Werken von Ligeti, Wagner sowie Mahler.

Solistin Tereza Kotlanova (Mitte stehend) und Dirigent Ronald Zollmann am Montag im KKL Luzern.
Bild: Bild: HSLU/Priska Ketterer

Auch ausserhalb des Lucerne Festival kann man in Luzern vielerlei Orchesterformationen erleben. Am Montagabend überraschte die Junge Philharmonie Zentralschweiz im KKL zusammen mit dem Sinfonieorchester der Hochschule für Musik FHNW (Fachhochschule Nordwestschweiz) mit einer Qualität, die sich durchaus an bekannten Sinfonieorchestern messen kann.

Intensive Probenarbeit über eine Woche, hohes technisches Können jedes Einzelnen und spürbare Lust am gemeinsamen Ergebnis brachten das Publikum am Ende zu langem Jubel. Ein besonderer «Kunstgriff» liess zwei Werke miteinander verschmelzen, die man wohl nicht miteinander verbinden würde. Aber der nahtlose Übergang von György Ligetis «Athmosphéres» zu Wagner war so unerwartet wie phänomenal.

Die schwebend weltfernen Cluster bei Ligeti, die sich stetig verschieben, vom Pianissimo ins krasse Forte reichen, gelangen vielfarbig. Nach den verklingenden Schlusstönen von «Athmosphéres» hielt Dirigent Ronald Zollman die Spannung – und wie direkt vom Himmel schienen die Geigenstimmen aus dem Lohengrin-Vorspiel zu kommen: ein Moment zauberhafter Magie.

Ausgefeilte Tempoübergänge

Nach der Pause spielten die jungen Musiker die vierte Sinfonie von Gustav Mahler. Ronald Zollman erzielte die charakteristisch divergierenden Stimmungen mit klarem Dirigat und ausgefeilten Tempoübergängen. Da sprühten humorvolle Holzbläserpassagen, mit betörendem Klang zelebrierten die Hörner die Themen. Die Streicher verbanden sich zu klangvoller, bisweilen seidig flimmernder Einheit.

Konzertmeisterin Ayla Sahin wechselte von ihrer Violine manchmal zu der höher gestimmten, von der Mahler verlangt, sie solle «schreiend und roh klingen, wie wenn der Tod aufspielt». Stimmig wurden die Wechsel von grotesk zu ruhevoll ausgereizt, und die Sopranistin Tereza Kotlanova liess das «Himmlische Leben» im letzten Satz zur sensiblen Begleitung des Orchesters aufblühen.

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