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Affäre Weinstein

Weinstein verliert Brafman als Anwalt

Der frühere Filmproduzent Harvey Weinstein verliert im Verfahren um schwere Missbrauchsvorwürfe die Dienste von Starverteidiger Benjamin Brafman. Der prominente Anwalt sagte am Mittwoch der US-Zeitung "New York Post", er ziehe sich von dem Fall zurück.
Harvey Weinstein (links) kann nicht mehr auf die Dienste des Starverteidigers Benjamin Brafman (vorne rechts) zählen. (Archivbild)
Bild: KEYSTONE/EPA/JUSTIN LANE

Dem Boulevardblatt zufolge steht dies im Zusammenhang mit Weinsteins Plänen, sein Verteidigerteam zu vergrössern. Der Anwalt wollte sich auf Anfrage der Nachrichtenagentur AFP aber nicht zu der Situation nicht äussern.

Brafman ist einer der bekanntesten Strafverteidiger der USA. 2011 verteidigte er den wegen Vergewaltigungsvorwürfen zurückgetretenen IWF-Chef Dominique Strauss-Kahn. Der 70-Jährige hat auch den Rapper Jay-Z und den Musikproduzenten Sean "Diddy" Combs juristisch vertreten.

Im Fall Weinstein erreichte Brafman im vergangenen Oktober, dass die Staatsanwaltschaft wegen Zweifeln an der Glaubwürdigkeit einer Klägerin einen von sechs Anklagepunkten fallen liess. Im Dezember scheiterte er aber mit einem Antrag, die strafrechtliche Verfolgung gegen Weinstein komplett einzustellen.

Vorwürfe zurückgewiesen

Dem einstigen Filmmogul wird von mehr als 80 Frauen beschuldigt, sie sexuell belästigt oder gar vergewaltigt zu haben. Unter ihnen sind Filmstars wie Angelina Jolie, Salma Hayek und Ashley Judd. Der 66-Jährige weist die Vorwürfe zurück und beharrt darauf, dass die sexuellen Kontakte zu den Frauen stets einvernehmlich gewesen seien.

Im Mai und Juli wurden gegen Weinstein Anklagen wegen sexuellen Missbrauchs dreier Frauen in den Jahren 2004, 2006 und 2013 erhoben. Davon bleiben fünf Anklagepunkte - bezogen auf die Vorwürfe zweier Frauen - bestehen.

Der Fall Weinstein hatte eine weltweite Kampagne gegen sexuelle Belästigung ausgelöst. Unter dem Hashtag #MeToo machten zahlreiche Missbrauchsopfer ihre Erfahrungen öffentlich. Unter den Beschuldigten sind viele Prominente. (sda/afp)