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USA - Nordkorea

Zweiter Trump-Kim-Gipfel in Hanoi

Der zweite Gipfel zwischen US-Präsident Donald Trump und dem nordkoreanischen Machthaber Kim Jong Un findet in der vietnamesischen Hauptstadt Hanoi statt. Dies teilte Trump am Freitagabend (Ortszeit) auf Twitter mit.
Der Diktator Nordkoreas Kim Jong Un und US-Präsident Donald Trump sollen nach ihrem ersten Treffen in Singapur nunmehr erneut in Hanoi zusammenkommen. (Archivbild)
Bild: KEYSTONE/ THE STRAITS TIMES / SPH/KEVIN LIM / THE STRAITS TIMES /

Dass das Treffen am 27. und 28. Februar in Vietnam stattfinden würde, war bereits bekannt gewesen. Den genauen Ort hatte das Weisse Haus aber bisher nicht mitgeteilt. Auch die Küstenmetropole Da Nang war bis zuletzt im Gespräch gewesen.

Trump hatte sich vor acht Monaten in Singapur zum ersten Mal mit dem nordkoreanischen Machthaber getroffen. Bei dem historischen Gipfel betonte Kim zwar seine Bereitschaft zur "kompletten Denuklearisierung". Allerdings gab es keine konkreten Zusagen, bis wann das kommunistisch regierte und international weitgehend isolierte Nordkorea sein Atomwaffenarsenal abrüsten wird und wie Gegenleistungen der USA aussehen könnten. Zuletzt wurden kaum Fortschritte bei den Gesprächen bekannt.

Grosses Lob

Diese Woche traf sich dann der US-Sondergesandte für Nordkorea, Stephen Biegun, in Pjöngjang mit dem nordkoreanischen Unterhändler Kim Hyok Chol, um den neuen Gipfel vorzubereiten. Trump schrieb dazu auf Twitter, die Gespräche seien "sehr ergiebig" gewesen. Ausserdem bescheinigte er Nordkorea blendende wirtschaftliche Aussichten und sprach seinem Gipfelpartner ein grosses Lob aus.

"Unter der Führung Kim Jong Uns wird Nordkorea ein grossartiges wirtschaftliches Kraftzentrum werden. Er mag ja einige überraschen, aber mich wird er nicht überraschen, weil ich ihn kennengelernt habe und vollkommen verstehe, wie fähig er ist", schrieb Trump über den Mann, den er einst - nicht ohne Spott - als "Rocket Man" tituliert hatte. "Nordkorea wird eine andere Art von Rakete werden - eine wirtschaftliche!"

Südkoreas Präsident Moon Jae In, der im vergangenen Jahr eine wichtige Vermittlerrolle zwischen Washington und Pjöngjang gespielt hatte, hatte vorab die Symbolkraft der Entscheidung für Vietnam als Gastgeber betont. Vietnam biete die perfekte Bühne für ein neues Kapitel in der Geschichte zwischen Nordkorea und den USA. Vietnam und die USA hätten einst "Schwerter und Kanonen gegeneinander gerichtet, jetzt aber sind sie Freunde".

Hanoi mit Erfahrung

Auch zwischen Pjöngjang und Washington hat unter Trump - trotz zwischenzeitlicher Kraftproben und Wortgefechte - ein gewisses Tauwetter eingesetzt. Die Lage auf der koreanischen Halbinsel scheint inzwischen weniger brisant als vor dem Amtsantritt des Republikaners.

Hanoi dürfte das Gipfeltreffen zwischen Trump und Kim zwar höchste Sicherheitsvorkehrungen und einen Ansturm internationaler Medien bescheren. Mit internationalen Grossereignissen hat die Millionenstadt allerdings bereits Erfahrung. (sda/dpa/afp)