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Hongkong

Trump warnt China vor Gewalt in Hongkong

US-Präsident Donald Trump hat China vor einem gewaltsamen Vorgehen gegen die Demokratiebewegung in Hongkong gewarnt.
Mehr als eine Million Demonstranten sind in Hongkong erneut auf die Strasse gegangen. US-Präsident Donald Trump hat China davor gewarnt mit Gewalt gegen die Proteste vorzugehen. (Foto: Jerome Favre/EPA)
Bild: KEYSTONE/EPA/JEROME FAVRE

Eine Niederschlagung der Proteste wie auf dem Pekinger Tiananmen-Platz 1989 würde die Handelsgespräche zwischen China und den USA schwer belasten, sagte Trump am Sonntag.

Sollte es "einen weiteren Tiananmen-Platz" geben, wäre es "sehr schwierig", ein Handelsabkommen zu schliessen. Trump sagte, er habe Vertrauen in Chinas Präsidenten Xi Jinping, die Krise auf menschliche Art zu lösen.

"Es wäre für mich viel schwieriger, ein Abkommen zu unterzeichnen, wenn er in Hongkong Gewalt anwenden würde", sagte Trump mit Blick auf Xi. Die USA und China befinden sich in einem bitteren Handelskonflikt und bemühen sich um den Abschluss eines umfassenden Handelsabkommens.

Mehr als eine Millionen Demonstranten

In Hongkong waren am Sonntag trotz der Drohungen Chinas mehr als eine Million Menschen friedlich gegen die Peking treue Regierung auf die Strasse gegangen.

Die Veranstalter sprachen sogar von mehr als 1,7 Millionen. Von der Polizei gab es keine Gesamtzahlen. Für den 31. August - Samstag nächster Woche - riefen die Veranstalter zu einer neuen Kundgebung auf. Die Proteste für Freiheit und Demokratie dauern bereits seit mehr als zweieinhalb Monaten.

Trump sagte auf die Frage eines Journalisten, die Bilder von den Protesten seien unglaublich gewesen. "Das sind riesige Menschenmengen", sagte Trump.

Auf die Frage nach Unterstützung der USA für die Demonstranten in Hongkong wich Trump aus, betonte jedoch, er unterstütze Freiheit und Demokratie.

Angst vor einem Militäreinsatz Chinas

Die chinesische Regierung hat den Demonstranten zuletzt immer unverhohlener gedroht. So brachte sie die Demonstranten mit "Terrorismus" in Verbindung und schickte Truppen an die Grenze.

Hongkong gehört seit dem Abzug der Briten 1997 wieder zu China. Als Sonderverwaltungszone hat es eigentlich noch bis 2047 umfangreiche Sonderrechte garantiert. Viele fürchten nun darum.

Zentrale Forderungen der Demonstranten sind freie Wahlen und eine unabhängige Untersuchung von Polizeigewalt bei früheren Demonstrationen. Aus der Menge wurden aber auch Rufe nach Unabhängigkeit laut.

International gibt es Sorgen, dass die Volksrepublik den Konflikt in der 7,5-Millionen-Einwohner-Stadt mit Gewalt lösen könnte. (sda/afp/dpa)