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Brasilien - USA

Trump empfängt Bolsonaro im Weissen Haus

US-Präsident Donald Trump und Brasiliens Staatschef Jair Bolsonaro haben bei ihrem ersten Treffen grosse Einigkeit demonstriert. "Brasilien und die Vereinigten Staaten waren sich nie näher, als wir es jetzt sind", sagte Trump am Dienstag in Washington.
Der Bewunderer und sein Vorbild: Brasiliens Präsident Bolsonaro (rechts) bei seinem Gastgeber Trump vor dem Weissen Haus in Washington.
Bild: KEYSTONE/EPA/JIM LO SCALZO

Der US-Präsident brachte sogar eine Nato-Mitgliedschaft des südamerikanischen Landes ins Spiel. Er habe vor, "Brasilien zu einem wichtigen Nicht-Nato-Verbündeten zu ernennen oder vielleicht, wenn man darüber nachdenkt, vielleicht zu einem Nato-Verbündeten", sagte Trump.

"Ich muss mit einer Reihe von Leuten reden", so dass Brasilien "vielleicht ein Nato-Verbündeter" werden könne, fügte der US-Präsident vor Journalisten hinzu. Eine Aufnahme Brasiliens in das transatlantische Verteidigungsbündnis würde "die Sicherheit und Zusammenarbeit unserer Länder ausserordentlich voranbringen".

Vor seinem Besuch bei Trump im Weissen Haus hatte Bolsonaro ein Abkommen unterzeichnet, wonach die USA Brasiliens Weltraumbahnhof Alcántara nutzen dürfen. "Wir wollen Brasilien wieder gross machen, so wie Trump die USA wieder gross machen will", sagte Bolsonaro am Montag bei der US-Handelskammer mit Blick auf Trumps Wahlkampfslogan.

Die Vereinbarung mit US-Unternehmen sieht technische Sicherheitsmassnahmen vor, um kommerzielle Satellitenstarts in Alcántara zu ermöglichen. Alcántara liegt im nördlichen Bundesstaat Maranhao an der brasilianischen Atlantikküste. Wegen seiner günstigen Lage nahe am Äquator brauchen Trägerraketen dort weniger Treibstoff als an anderen Startplätzen.

Mit dem Abkommen mit den USA will Brasilien den europäischen Weltraumbahnhof in Kourou im benachbarten Französisch-Guayana ausstechen. Das brasilianischen Parlament muss dem Abkommen allerdings noch zustimmen. Eine ähnliche Vereinbarung von Ex-Präsident Fernando Henrique Cardoso hatte es mit Verweis auf Brasiliens Souveränität abgelehnt. Im Jahr 2003 waren bei der Explosion einer Trägerrakete in Alcántara 21 Menschen ums Leben gekommen.

"Historische Gelegenheit"

Trumps Nationaler Sicherheitsberater, John Bolton, nannte Bolsonaros Besuch in Washington eine "historische Gelegenheit", die beiden "grössten Demokratien des Westens" neu auszurichten.

Die beiden politisch rechtsgerichteten Präsidenten Trump und Bolsonaro liegen in vielen Fragen auf einer Linie. Die Reise in die USA ist Bolsonaros erster Staatsbesuch seit seinem Amtsantritt im Januar. Der selbsterklärte Trump-Bewunderer hat eine Neuausrichtung der brasilianischen Aussenpolitik und eine Annäherung an die USA angekündigt. (sda/afp)