Die Ursache des Brands am Sonntag in der Einrichtung, in der Migranten festgehalten wurden, blieb zunächst unklar. Im Internet kursierte ein Video, das Szenen nach dem Brand zeigen soll. In einem ausgebrannten Raum liegen mehrere verkohlte Leichen teils übereinander am Boden.
"Dies ist nur eine der vielen Gefahren, denen Migranten in den vergangenen sechs Jahren des Jemenkonflikts ausgesetzt gewesen sind", erklärte Carmela Godeau, IOM-Direktorin für den Nahen Osten und Nordafrika. Die Betroffenen würden mit Lebensmitteln versorgt.
Im Jemen kämpft ein von Saudi-Arabien geführten Militärbündnis an der Seite der Regierung gegen die vom Iran unterstützten Huthi-Rebellen. Die Hauptstadt Sanaa liegt im Norden des Landes, der von den Huthis kontrolliert wird. Trotz des Krieges brechen jedes Jahr Zehntausende Afrikaner in den Jemen auf, unter anderem, um von dort auf der Suche nach Arbeit in Richtung der reichen Golfstaaten zu reisen. Allein im Januar zählte die IOM die Ankunft von 2500 Migranten aus Äthiopien und Somalia.
Der Weg etwa zum erhofften Job etwa in Saudi-Arabien ist lebensgefährlich und voller Risiken. Auf dem Golf von Aden, den die Migranten von Somalia oder Dschibuti aus in Richtung Jemen überqueren, sind bewaffnete Banden und Schmuggler unterwegs. Die Migranten werden dem UN-Flüchtlingshilfswerk zufolge misshandelt, ausgeraubt und vergewaltigt - Frauen wie Männer. In der kargen Wüste im Grenzgebiet zu Saudi-Arabien toben zudem häufig Gefechte. (sda/dpa)