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Südafrika

Rückgang der Nashorn-Wilderei

Die Zahl der von Wilderern getöteten Nashörner in Südafrika ist 2018 im Vergleich zum Vorjahr um ein Viertel auf 769 Tiere zurückgegangen. In keinem Land der Welt leben mehr Nashörner als in Südafrika.
Nashörner werden in Südafrika nach wie vor zu Hunderten gewildert. 2018 fielen Wilderern fast 770 Tiere zum Opfer, ein Viertel weniger als ein Jahr zuvor. (Archivbild)
Bild: KEYSTONE/EPA/KIM LUDBROOK

"Der Kampf gegen Nashorn-Wilderei bleibt landesweit eine Priorität, ... um diese herausragende Art für kommende Generationen zu bewahren", erklärte Umweltministerin Nomvula Mokonyane. 2017 waren noch 1028 Rhinozerosse getötet worden.

Am schlimmsten schlugen die Wilderer wieder im bei Touristen beliebten östlichen Krüger-Nationalpark zu. Dort wurden 421 Nashörner getötet, nach rund 500 im Jahr davor. Die Polizei nahm 2018 landesweit 365 mutmassliche Nashorn-Wilderer und 36 mutmassliche Horn-Grosshändler fest, wie das Ministerium am Mittwochabend erklärte.

"Der deutliche Rückgang der Wilderei ist ein grosser Erfolg und zeigt, dass wir auf dem richtigen Weg sind", erklärte am Donnerstag Katharina Trump, Expertin für Wildtierkriminalität bei der Tierschutzorganisation WWF Deutschland. Neben der Bekämpfung der Wilderei sei es genauso wichtig, gegen die Nachfrage nach den Hörnern in Asien vorzugehen. Nur dann könne das Überleben der Nashörner "langfristig gesichert werden", erklärte Trump.

Der Handel mit Horn von Nashörnern ist auf internationaler Ebene seit rund vier Jahrzehnten verboten. Auf dem Schwarzmarkt zahlen Kunden Berichten zufolge jedoch bis zu 30'000 Euro pro Kilogramm. Die Kunden finden sich vor allem in China und Vietnam: Den Hörnern werden dort aphrodisierende und heilende Kräfte zugeschrieben. Dabei bestehen sie aus Keratin, dem gleichen Material wie menschliche Fingernägel.

In Afrika gibt es schätzungsweise noch etwa 25'000 Nashörner, rund 20'000 davon in Südafrika. Zumeist handelt es sich um Breitmaulnashörner. Von den vom Aussterben bedrohten Spitzmaulnashörnern gibt es nur noch rund 5000 Tiere. (sda/dpa)