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Grossbritannien

London kürzt Hilfe für Kriegsgebiete

Grossbritannien plant der Nachrichtenseite Open Democracy zufolge, seine humanitäre Hilfe für Kriegsgebiete wie Syrien oder Somalia bis um zwei Drittel zu kürzen. Das entspricht finanzieller Unterstützung von Hunderten Millionen Pfund.
ARCHIV - Ein syrischer Junge steht in einem Flüchtlingslager, das vom Regen überflutet wurde, inmitten des schlammigen Wassers vor seinem Zelt. Foto: Anas Alkharboutli/dpa
Bild: Keystone/dpa/Anas Alkharboutli

Grund für die Kürzungen sei die Entscheidung der Regierung, die Ausgaben für Entwicklungshilfe von April an von 0,7 auf 0,5 Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP) zu senken, berichtete die Zeitung "The Times" am Samstag.

Die Regierung hatte den Schritt mit der Rekordverschuldung und der steigenden Arbeitslosigkeit gerechtfertigt. Gleichzeitig will die UN-Vetomacht ihre Ausgaben für die militärische Aufrüstung erhöhen.

Die Opposition kritisierte die Pläne scharf. "Dies ist eine verheerende Erinnerung, welche tatsächlichen Auswirkungen die politisch motivierte Entscheidung der Regierung, ihre festgeschriebene Hilfsverpflichtung aufzugeben, auf die am stärksten gefährdeten Menschen der Welt haben wird", sagte der entwicklungspolitische Sprecher der Labour-Partei, Preet Kaur Gill.

Ein Regierungssprecher sagte, es sei noch keine endgültige Entscheidung über individuelle Hilfsprogramme getroffen worden. "Die erschütternden Auswirkungen der Pandemie auf die britische Wirtschaft haben uns gezwungen, schwierige, aber notwendige Entscheidungen zu treffen, einschliesslich der vorübergehenden Reduzierung des Gesamtbetrags, den wir für Hilfe ausgeben." Grossbritannien bleibe ein weltweit führender Geber von Entwicklungshilfe. (sda/dpa)