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Libyen

Libyen-Konferenz will Feuerpause festigen

Die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel hat am Sonntag im Berliner Kanzleramt zentrale Akteure des Libyen-Konflikts empfangen. Ziel der Konferenz mit Vertretern aus mehr als zehn Ländern ist, die jüngst vereinbarte Feuerpause zu festigen.
Libyen-Konferenz unter strengsten Sicherheitsvorkehrungen: Ein Polizist kontrolliert einen Passanten auf dem Potsdamer Platz in Berlin.
Bild: KEYSTONE/dpa/pdz tba

Zudem soll eine konsequente Durchsetzung des Waffenembargos für das Bürgerkriegsland vereinbart werden. Merkel und ihr Aussenminister Heiko Maas trafen schon vor dem offiziellen Beginn des Gipfels mit dem libyschen Premierminister Fajis al-Sarradsch und dessen Gegenspieler General Chalifa Haftar zusammen, wie ein Regierungssprecher mitteilte. Die Gespräche wurde nach Informationen der der Nachrichtenagentur DPA getrennt mit den beiden libyschen Vertretern geführt.

Eingeladen sind unter anderem der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan, Russlands Staatschef Wladimir Putin und US-Aussenminister Mike Pompeo. Putin und Erdogan trafen sich vor der Konferenz zu einem bilateralen Gespräch. Dabei betonten beide die Bedeutung einer Waffenruhe in Libyen.

US-Aussenminister Pompeo wiederum traf seinen türkischen Kollegen Mevlüt Cavusoglu zu einem Vorgespräch. Pompeo forderte neben dem Waffenstillstandsabkommen auch einen wirksamen Überwachungsmechanismus für das Bürgerkriegsland. Darin habe er mit Cavusoglu übereingestimmt, schrieb Pompeo auf Twitter.

In Libyen brach nach Sturz und Tötung des langjährigen Machthabers Muammar al-Gaddafi 2011 ein Bürgerkrieg aus. Die Regierung von Ministerpräsident Al-Sarradsch ist international anerkannt, hält aber nur kleine Gebiete rund um die Hauptstadt Tripolis im Westen des Landes. Gegen ihn kämpft der General Haftar mit seinen Verbündeten, die weite Teile des ölreichen Landes beherrschen.

Auch Grossbritannien, Frankreich, China, die Vereinigten Arabischen Emirate, die Republik Kongo, Italien, Ägypten, Algerien, sowie die Vereinten Nationen, die Europäische Union, die Afrikanische Union und die Arabische Liga sind bei dem Treffen vertreten. Die Polizei ist mit einem Grossaufgebot im Einsatz. Strassen rund um Kanzleramt und Reichstag sind abgesperrt, Hotels und Botschaften werden abgesichert. (sda/dpa)