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Italien

Italien: Diskussion um Atomenergie

Nach dem Vorschlag der EU-Kommission, Atomenergie unter Umständen als klimafreundlich einzustufen, debattiert auch Italien über eine Rückkehr zur Kernkraft.
ARCHIV - Matteo Salvini von der Lega Nord spricht während der Nationalversammlung. Auch in Italien wird nach dem Vorschlag der EU-Kommission, Atomenergie unter Umständen als klimafreundlich einzustufen, über eine Rückkehr zur Kernkraft diskutiert. Matteo Salvini will in Italien wieder Atomkraftwerke bauen. Foto: Gloria Imbrogno/LPS via ZUMA Press Wire/dpa
Bild: Keystone/LPS via ZUMA Press Wire/Gloria Imbrogno

Matteo Salvini von der rechten Lega begrüsste die Neuigkeiten aus Brüssel und will in Italien wieder Atomkraftwerke bauen. Das Land dürfe nun nicht stehen bleiben, twitterte der Politiker am Wochenende: "Die Lega ist bereit, Unterschriften für ein Referendum zu sammeln, das unser Land in eine Zukunft führt, die energetisch unabhängig, sicher und sauber ist."

Italien war bereits nach der Reaktorkatastrophe von Tschernobyl Ende der 1980er Jahre aus der Kernenergie ausgestiegen. Das Land bezieht einen Teil seines Stroms aus dem Ausland, da kann Atomstrom dabei sein. Bei einem Referendum 2011 wurde eine Rückkehr zur Atomenergie abgelehnt. Andere Parteien wie die Fünf Sterne, die wie die Lega in der Vielparteienregierung sind, lehnen Atomkraft ab.

Die zuletzt drastisch gestiegenen Preise für Strom und Gas sind in Italien eines der drängenden Themen der Politik. Regierungschef Mario Draghi bemüht sich um ein Entgegenkommen der Energiekonzerne und eine Lösung des Problems. Zuletzt beriet er darüber auch mit Salvini. (sda/dpa)