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Ostern

Hunderttausende folgen Prozession in Mexiko

Hunderttausende Gläubige haben am traditionellen Marsch entlang des Kreuzwegs in Mexiko-Stadt teilgenommen. Sie begleiteten am Karfreitag den Jesus-Darsteller auf seinem beschwerlichen Weg durch den Stadtteil Iztapalapa hinauf zum Sternenhügel.
In Mexiko haben an Karfreitag hunderttausende Menschen an Osterprozessionen teilgenommen.
Bild: KEYSTONE/AP/REBECCA BLACKWELL

Dort wurde anschliessend die Kreuzigungsszene nachgespielt. Über 2000 Darsteller - darunter Legionäre, Jungfrauen und Nazarener - zogen durch die Strassen des von Armut und Gewalt geprägten Viertels.

Die Bewohner des Stadtteils bereiten sich über Monate hinweg körperlich und spirituell auf die Passionsspiele vor. Strassen und Häuser werden herausgeputzt. Es gilt als grosse Ehre, für eine der Hauptrollen ausgewählt zu werden. Jesus wurde in diesem Jahr von dem 23-jährigen Geophysik-Studenten José Antonio Reyes gespielt.

Rund zwei Millionen Menschen besuchen jedes Jahr die Passionsspiele von Iztapalapa, die von Palmsonntag bis Ostern dauern. Die Organisatoren wollen das Spektakel - Analog zur Schweiz in Mendrisio TI - von der Unesco als immaterielles Weltkulturerbe anerkennen lassen.

Die Passionsspiele finden in dem Ort in Mexiko seit 1843 statt. Zehn Jahre zuvor raffte eine Cholera-Epidemie zahlreiche Bewohner von Iztapalapa hinweg. Mit der Darstellung des Leidenswegs Jesu wollten die Überlebenden Gott dafür danken, dass er sie verschont hatte.

Auch in zahlreichen anderen Städten Mexikos fanden an Karfreitag erneut Osterprozessionen statt. (sda/dpa)