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Guyana

Grenzstreit: Venezuela übt Kritik an Guyana

Im Grenzkonflikt mit Guyana um die rohstoffreiche Region Esequibo hat Venezuela gemeinsame Militärübungen des Nachbarlandes und der Vereinigten Staaten kritisiert. "Wir sehen uns einer quälenden Aktion der Regierung von Donald Trump gegenüber, die darauf abzielt, Provokationen, Drohungen und Aggressionen gegen das venezolanische Volk zu schaffen", sagte Venezuelas Vize-Präsidentin Delcy Rodríguez laut eines Berichts des venezolanischen Fernsehsenders "Telesur" am Montag (Ortszeit). Der Befehlshaber des U.S. Southern Command, Craig Faller, hält sich derzeit zu einem Besuch in Guyana auf.
HANDOUT - Auf diesem vom venezolanischen Präsidentenamt zur Verfügung gestellten Bild spricht Vladimir Padrino, Verteidigungsminister von Venezuela, auf einer Pressekonferenz über den Grenzkonflikt mit Guyana Esequibia. Foto: Jhonn Zerpa/Prensa Miraflores/dpa - ACHTUNG: Nur zur redaktionellen Verwendung und nur mit vollständiger Nennung des vorstehenden Credits
Bild: Keystone/Prensa Miraflores/Jhonn Zerpa

Venezuela beansprucht die Region Esequibo seit mehr als 100 Jahren. Zuletzt war der Konflikt wieder aufgeflammt, auch weil der Internationale Gerichtshof der Vereinten Nationen (IGH) in Den Haag sich für den Grenzstreit zwischen Guyana und Venezuela für zuständig erklärt hatte.

Der Konflikt verschärfte sich in den vergangenen Jahren, nachdem Guyana, eines der ärmsten Länder Südamerikas und eine der am schnellsten wachsenden Ökonomien der Welt, dem US-Ölkonzern Exxon Mobil 2015 Förderlizenzen in dem Gebiet erteilt hatte. Der Export lief 2020 an.

Hinter der patriotisch wirkenden Kampagne der venezolanischen Regierung dürften handfeste wirtschaftliche Interessen stecken. Venezuela leidet unter einer schweren Wirtschafts- und Versorgungskrise und könnte zusätzliche Einnahmen gut gebrauchen. Sollte Venezuela sich durchsetzen, würde das Nachbarland Guyana über die Hälfte seines Staatsgebiets verlieren. (sda/dpa)