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Artenschutz

Elefanten-Handel soll eingeschränkt werden

Bei der Uno-Artenschutzkonferenz in Genf hat sich eine Mehrheit der Delegierten für ein weitreichendes Verbot des Elefanten-Handels ausgesprochen. Wilde afrikanische Elefanten sollen demnach nicht mehr an Zoos verkauft werden dürfen.
Eine Mehrheit der Delegierten haben sich an der Uno-Artenschutzkonferenz in Genf für eine weitreichendes Verbot des Elefanten-Handels ausgesprochen. Für Umweltschützer ist das ein historischer Sieg. (Archivbild)
Bild: KEYSTONE/AP/MOSA'AB ELSHAMY

Umweltschützer sprachen von einem "historischen Sieg". Bevor das Verbot in Kraft treten kann, muss es in der kommenden Woche aber noch vom Plenum der 183 Vertragsstaaten des Washingtoner Artenschutzübereinkommens Cites angenommen werden.

Mit der erforderlichen Zweidrittelmehrheit stimmten die Delegierten für eine Begrenzung des Verkaufs von in freier Wildbahn lebenden afrikanischen Elefanten zu Erhaltungszwecken. Nimmt das Plenum die Entscheidung bei der Abschlusssitzung am 28. August an, dürfen in der Wildnis eingefangene Elefanten künftig nur noch an Artenschutzzentren verkauft werden, in denen die Tiere in ihrer "natürlichen Umgebung" leben.

Der bisherigen Praxis, vom Aussterben bedrohte afrikanische Elefanten in der Wildnis einzufangen und an Zoos oder Vergnügungsparks zu verkaufen, wird mit der Entscheidung voraussichtlich ein Ende gesetzt.

"Schritt in richtige Richtung"

"Diese Entscheidung wird unzählige Elefanten davor schützen, ihren Familien in der Wildnis entrissen zu werden und den Rest ihres Lebens in mangelhaft ausgestatteten Zoos zu verbringen", teilte die Wildtier-Expertin Iris Ho von der Tierschutzorganisation Humane Society International (HSI) in Washington mit.

Cassandra Koenen von der Organisation World Animal Protection bezeichnete die Cites-Vorentscheidung als "riesigen Schritt in die richtige Richtung". Die Konferenz habe damit in aller Deutlichkeit bestätigt, dass "Elefanten nicht in die Unterhaltungsindustrie gehören".

In weiten Teilen Afrikas gilt bereits ein Handelsverbot für Elefanten. Im Süden Afrikas ist der Handel mit den vom Aussterbe bedrohten Tieren bisher jedoch noch legal. Allein Simbabwe hat nach HSI-Angaben seit 2012 hundert Baby-Elefanten an chinesische Zoos verkauft.

Die Delegierten der 183 Cites-Vertragsstaaten beschäftigen sich seit Samstag mit der längsten Tagesordnung ihrer Geschichte. Auf der Agenda stehen unter anderem 57 Anträge zum Schutz von Nashörnern, Giraffen, Jaguaren und Haien. Die Konferenz dauert bis am 28. August

Das Washingtoner Artenschutzabkommen wurde 1973 geschlossen und regelt den internationalen Handel mit Wildtieren und -pflanzen. Bei den regelmässigen Vertragsstaatenkonferenzen werden die Listen der Arten, für die Handelsbeschränkungen gelten, angepasst. (sda/afp)