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Grossbritannien

Britin nach Haft im Iran vorläufig frei

Die britische Staatsbürgerin Nazanin Zaghari-Ratcliffe darf sich nach Ende ihrer ersten fünfjährigen Haftstrafe im Iran wieder frei bewegen.
ARCHIV - Richard Ratcliffe, der Ehemann der im Iran inhaftierten Nazanin Zaghari-Ratcliffe, sitzt neben einem Bild seiner Frau vor der iranischen Botschaft in London. Foto: Jonathan Brady/PA Wire/dpa
Bild: Keystone/PA Wire/Jonathan Brady

Ihr seien die Fussfesseln entfernt worden, doch sie erwarte ein weiterer Prozess nächste Woche wegen Propaganda gegen das iranische Regime, sagte ihr Anwalt Hodschat Kermani der Nachrichtenagentur ISNA am Sonntag.

Der britische Aussenminister Dominic Raab forderte, der 42-Jährigen müsse sofort die Heimreise zu ihrer Familie in Grossbritannien erlaubt werden. "Wir begrüssen die Entfernung von Nazanin Zaghari-Ratcliffes Fussfessel, aber wie der Iran sie weiterhin behandelt, ist nicht zu tolerieren", twitterte Raab. Die britische Abgeordnete Tulip Siddiq, in deren Wahlkreis der Wohnort von Zaghari-Ratcliffe liegt, sagte, die 42-Jährige werde als erstes ihre Eltern im Südiran besuchen.

Die Inhaftierung Zaghari-Ratcliffes, die auch die iranische Staatsbürgerschaft besitzt, hatte in den vergangenen Jahren zu einer diplomatischen Krise zwischen dem Iran und Grossbritannien geführt. Zaghari-Ratcliffe war 2016 nach einem Besuch bei ihren Eltern verhaftet worden.

Der 42-Jährigen wurde unter anderem Spionage vorgeworfen. Die Projektmanagerin der Thomson Reuters Stiftung soll mit einem ausländischen Netzwerk versucht haben, das Regime im Iran zu stürzen. Obwohl die Britin alle Anklagepunkte gegen sich vehement zurückwies, wurde sie von einem Revolutionsgericht zu einer fünfjährigen Haftstrafe verurteilt. (sda/dpa)