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Masern

22 Tote bei Masern-Ausbruch auf Philippinen

Bei einem Masern-Ausbruch auf den Philippinen sind innerhalb weniger Tage mindestens 22 Menschen gestorben. Nach Angaben der Gesundheitsbehörden vom Donnerstag grassiert die Krankheit sowohl im Grossraum Manila als auch in anderen Provinzen.
Ein an Masern erkrankte Kind wird in einem Spital in der philippinischen Hauptstadt Manila behandelt.
Bild: KEYSTONE/EPA/FRANCIS R. MALASIG

Allein in der Hauptstadt-Region wurden seit Beginn des Jahres mehr als 440 Fälle gemeldet. Die Regierung des südostasiatischen Inselstaats führt die hohe Zahl an Erkrankungen auch auf einen Impfskandal zurück.

Auf den Philippinen hatte es nach einem Impfprogramm gegen Dengue-Fieber, bei dem das Mittel Dengvaxia des französischen Pharmakonzerns Sanofi verabreicht wurde, mehrere Todesfälle gegeben. Deshalb lassen viele Eltern ihre Kinder generell nicht mehr impfen, auch nicht gegen Masern.

Insgesamt hatten in den Jahren 2016/17 mehr als 830'000 philippinische Kinder den Dengue-Impfstoff bekommen, bis die Regierung das Programm schliesslich aussetzte. Der Konzern nahm das Mittel inzwischen aus dem Verkauf.

Gesundheitsminister Francisco Duque appellierte an die Eltern in den betroffenen Regionen, ihre Kinder gegen Masern impfen zu lassen. "Dies ist eine effektive und sichere Methode, um die weitere Ausbreitung zu verhindern."

Masern sind extrem ansteckend. Die Viren werden beim Sprechen, Husten oder Niesen über kleine Tröpfchen in der Luft übertragen. Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation WHO starben 2017 weltweit etwa 110'000 Menschen daran, vor allem Kinder. Ursprüngliches Ziel war es, die Masern bis 2020 auszurotten. (sda/dpa)