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Coronavirus

118 Tote - erneuter Anstieg der Infektionen

An dem neuartigen Coronavirus sind in China nach offiziellen Angaben weitere 118 Patienten gestorben. Innerhalb eines Tages sei die Zahl der nachgewiesenen Infektionen um 889 gestiegen. China will Ende April den ersten Impfstoff testen.
Chinesische Grenzsoldaten versuchen abgelegene Bergdörfer in China über das neuartige Coronavirus zu informieren. (Foto: A RAN/EPA Keystone-SDA)
Bild: KEYSTONE/EPA/A RAN

Chinas Regierung rechnet Ende April mit der klinischen Erprobung eines ersten Impfstoffs gegen das neue Coronavirus. Das sagte der Vizeminister für Wissenschaft und Technologie, Xu Nanping.

In China gibt es 2236 Todesfälle und 75 465 bestätigte Infektionen. Dies teilte die Gesundheitskommission am Freitag in Peking mit. Experten rechnen allerdings mit einer sehr viel höheren Dunkelziffer.

Knapp die Hälfte der offiziell neu bestätigten Ansteckungen mit dem Sars-CoV-2 genannten Virus wurden aus der besonders schwer betroffenen Provinz Hubei in Zentralchina gemeldet. Dort stieg die Zahl der Neuansteckungen von 349 auf 411. Insgesamt seien in Hubei bisher 2144 Menschen an der Krankheit gestorben.

In Südkorea sind 52 weitere Fälle von Ansteckungen mit dem neuartigen Coronavirus bestätigt worden. Wie die für die Bekämpfung von Epidemien zuständige Behörde des Landes am Freitag mitteilte, wurden 39 der neuen Infektionsfälle bei Mitgliedern der Shincheonji Church of Jesus aus der Stadt Daegu nachgewiesen. Die offizielle Gesamtzahl der mit dem Virus infizierten Sektenmitglieder stieg damit auf mehr als 80.

Die Verbreitung des Virus in der Sekte ging nach Angaben der Behörden von einer 61-jährigen Anhängerin der Religionsgemeinschaft aus, die Virustests zunächst verweigert hatte und weiter zu Gottesdiensten gegangen war. Die Shincheonji-Gemeinschaft hat wegen des Virus landesweit ihre Einrichtungen geschlossen.

Die offizielle Gesamtzahl der Infektionsfälle in Südkorea wuchs damit auf 156. Südkorea ist damit der am stärksten von der Epidemie betroffene Staat ausserhalb Chinas.

In mehr als zwei Dutzend Ländern sind insgesamt bereits rund 1200 Infektionen und elf Tote gezählt worden.

Irak schliesst wegen Virus Grenzen zu Iran

Aus Furcht vor einem Überschwappen des nun auch im Iran nachgewiesenen Coronavirus hat der Irak seine Grenze zum Nachbarland geschlossen. Iraner dürften die Übergänge nicht länger passieren, und aus der Islamischen Republik einreisende Iraker würden den vom Gesundheitsministerium angeordneten Prüfungen unterzogen, teilte die irakische Grenzschutzbehörde am Donnerstag mit.

Das Einreiseverbot für Iraner soll demnach zunächst drei Tage lang gelten. Irakischen Medienberichten zufolge setzte die staatliche Fluggesellschaft Iraqi Airways zudem vorerst ihre Verbindungen zu iranischen Zielen aus.

Hintergrund sind zwei auf den Erreger SARS-CoV-2 zurückgeführte Todesfälle in der iranischen Grossstadt Ghom, die am Mittwoch von den Behörden gemeldet wurden - obwohl zuvor keine einzige Infektion im Land erfasst worden war.

Neue europäische Rückholaktion

Nach einer neuen europäischen Rückholaktion aus Wuhan sollen am Freitag in Stuttgart mehr als ein Dutzend Heimkehrer eintreffen. Sie kommen zunächst mit anderen Europäern in einer französischen Maschine nach Paris. Nach ihrer Ankunft am Vormittag auf dem Flughafen Stuttgart sollen die Reisenden zunächst untersucht und dann in eine Quarantäne-Station im Landkreis Esslingen gebracht werden. Die Rückkehrer werden vom Deutschen Roten Kreuz (DRK) betreut.

Sechs Deutsche, die in Yokohama noch auf der "Diamond Princess" waren, fliegen mit anderen Europäern in einem italienischen Flugzeug nach Berlin. Wie die Deutsche Presse-Agentur in Tokio erfuhr, ist der Abflug für Freitag 22.00 Uhr Ortszeit (14.00 MEZ) geplant. Das Schiff hatte zwei Wochen unter Quarantäne gestanden. Ein deutsches Ehepaar aus Hessen war positiv getestet worden und liegt in Japan im Krankenhaus.

Australien meldet indessen zwei weitere Infektionen in Zusammenhang mit der "Diamond Princess". Zwei australische Passagiere, die nach Tests in Japan als nicht infiziert galten, sind nach ihrer Evakuierung nach Australien positiv getestet worden.

164 evakuierte australische Passagiere der "Diamond Princess" müssen nun noch einmal 14 Tage in einer geschlossenen Quarantänestation verbringen. (sda/dpa/reu/afp)